Mexiko boomt als "verlängerte Werkbank der USA"

Bosch profitiere derzeit von der steigenden Nachfrage nach Autos.
Zulieferer Bosch will 3000 Jobs schaffen. Warum Autohersteller und Zulieferer in Mexiko investieren.

Der Zulieferer Bosch reagiert auf die Expansion vieler Autohersteller in Mexiko. Laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung will das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 400 Millionen Euro in dem Land investieren und rund 3000 Arbeitsplätze schaffen. Gebaut werden soll nach Angaben des Blatts unter anderem ein Forschungs- und Entwicklungszentrum.

Auch die Fertigungskapazitäten sollen erweitert werden. Das Unternehmen war zunächst zu keiner Stellungnahme zu erreichen.

Steigende Nachfrage

Wegen der steigenden Pkw-Nachfrage habe Bosch in einigen Regionen seine Umsatzziele erhöht. In Westeuropa gehe der Konzern nun von einem Umsatzplus von vier Prozent aus, bisher seien es zwei Prozent gewesen. Auch in China und Nordamerika liefen die Geschäfte besser als erwartet, weshalb Bosch seine Aktivitäten dort ausbaue.

Bosch profitiere derzeit von der steigenden Nachfrage nach Autos, zitiert die Zeitung den Konzernchef Volkmar Denner. Für die Regionen Westeuropa, China und Nordamerika seien die Umsatzerwartungen angehoben worden.

Billige Arbeitskrafte, Nähe zu USA

Mexiko ist die verlängerte Werkbank der Autoindustrie in den USA. Branchengrößen aus aller Welt fertigen dort Fahrzeuge, im Schlepptau haben sich zahlreiche Zulieferer angesiedelt. Das Land lockt die Hersteller mit der Nähe zu den Vereinigten Staaten, dem zweitgrößten Pkw-Markt der Welt, und auch zu den Hoffnungsmärkten Lateinamerikas.

Die Automobilunternehmen schätzen an Mexiko auch die relativ niedrigen Lohnkosten. Zudem hat das Land Freihandelsverträge mit über 40 Staaten unterzeichnet, was zollfreie Exporte in zahlreiche Absatzmärkte erlaubt. BMW will noch diese Woche Licht ins Dunkel zu Spekulationen über eine neue Autofabrik in Mexiko bringen.

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