Agrana will sich bei Zucker "etwas einfallen lassen"

Agrana will sich bei Zucker "etwas einfallen lassen"
Preisverfall ließ den Gewinn stark sinken. CEO Marihart erwartet 2019/20 eine deutliche Verbesserung und moderat mehr Umsatz.

„Im Segment Zucker müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sagte Finanzvorstand Stephan Büttner am Montag bei der Bilanzpräsentation. Er verwies auf Leerkosten von mehr als 10 Mio. Euro wegen einer Unterauslastung in den beiden Agrana-Zuckerfabriken in Österreich.

Der Umsatzanteil des Segments liegt nur mehr bei gut 20 Prozent. „Die Zuckermisere schlägt voll durch. Es ist nicht gelungen, diese durch andere Geschäfte zu kompensieren. Die vielen Investitionen in andere Segmente kommen jetzt erst in den Ertrag“, sagte Büttner.

Gewinn gedrückt

Der Preisverfall bei Zucker und eine schwächere Entwicklung im Segment Stärke haben den Gewinn beim börsennotierten Zucker-, Stärke- und Fruchtzubereitungskonzern Agrana im abgelaufenen Geschäftsjahr stark gedrückt. Das Nettoergebnis sank von 142,6 auf 30,4 Mio. Euro, operativ (EBIT) verdiente man mit 66,6 (190,6) Mio. Euro ebenfalls deutlich weniger.

Für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 rechnet Agrana-Chef Johann Marihart "mit einem deutlich besseren Gesamtergebnis insbesondere durch einen EBIT-Anstieg im Segment Frucht".

Agrana will sich bei Zucker "etwas einfallen lassen"

Zuckersilo in Tulln

Aus heutiger Sicht solle 2019/20 trotz der weiter großen Herausforderungen im Segment Zucker das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) deutlich steigen und der Konzernumsatz moderat zulegen, hieß es am Montag im Ausblick.

Dividende verringert

Die Dividende soll auf 1,0 (1,125) Euro je Aktie gekürzt werden. Für 2019/20 erwartet man mehr EBIT und Umsatz.

Der Konzernumsatz verringerte sich 2018/19 (per 28. Februar) von 2,566 auf 2,443 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen Montagfrüh mit. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte man das Ergebnis noch halten (erneut 254,2 Mio. Euro), beim EBIT wirkten sich aber die anhaltenden Zucker-Tiefstpreise und die niedrigen Isoglukose- und Ethanolpreise im Stärke-Segment aus.

Die EBIT-Marge ging auf 2,7 (7,4) Prozent zurück. Das Konzernergebnis je Aktie betrug 0,41 (2,24) Euro. Der Mitarbeiterstand erhöhte sich von 8.678 auf 9.230. Agrana verfügt weltweit über 58 Produktionsstandorte.

Im Zucker-Segment sank der Umsatz von 652,6 auf 501,2 Mio. Euro, und das EBIT rutschte von positiven 34,8 Mio. Euro auf -61,9 Mio. Euro ins Minus. Im größten Segment Frucht wurden diesmal 1,179 (1,161) Mrd. Euro umgesetzt, das EBIT legte sogar leicht zu auf 77,3 (75,6) Mio. Euro. Das Segment Stärke brachte bei 762,7 (752,3) Mio. Euro Umsatz ein EBIT von 51,2 (80,2) Mio. Euro.

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