Zu wenig oder zu viel: Millionen Deutsche unzufrieden mit Arbeitszeit

Anton Glieder (r.) und Christian Schmid bei der Arbeit
Frauen in Teilzeit wollen aufstocken, Überbeschäftigte kürzertreten.

Zu wenig oder zu viel - rund 3,6 Millionen Erwerbstätige waren im vergangenen Jahr in Deutschland unzufrieden mit ihrer jeweiligen Arbeitszeit. 2,1 Millionen Menschen äußerten den Wunsch nach längeren Jobs mit entsprechend höherer Bezahlung, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf der Grundlage des Mikrozensus 2019 berichtete. Im Schnitt wollten sie ihre Wochenarbeitszeit von 29,3 Stunden um 10,3 Stunden verlängern.

Dem standen knapp 1,5 Millionen Menschen gegenüber, die beruflich kürzertreten wollen. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Jahr davor um 48.000 gestiegen, während die Zahl der sogenannten Unterbeschäftigten leicht um 109.000 zurückging. Überbeschäftigte arbeiten durchschnittlich 41,5 Stunden in der Woche und wollten um 10,7 Stunden verkürzen.

Mehr arbeiten wollen überwiegend Teilzeitbeschäftigte. Hier sind Frauen stärker vertreten als Männer. Auf kürzere Arbeitszeiten setzen hingegen vor allem Menschen mit Vollzeitjobs. Wie sich der wirtschaftliche Einbruch in der Coronakrise auf die Arbeitszeitwünsche auswirkt, konnte in der Umfrage noch nicht abgebildet werden.

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