Zu viele Krankenstände: Acht AUA-Flüge ausgefallen

Der Ärmel einer Marineuniform mit vier Streifen zeigt den Rang eines Kapitäns.
Die "Standby-Crews" konnten nicht alle kurzfristig erkrankten Piloten ersetzen.

Der Krach um den Konzern-Kollektivvertrag bei der AUA dürfte sich auch auf die Gesundheit der Mitarbeiter schlagen. Am vergangenen Wochenende sind acht Flüge ausgefallen. Grund dafür seien kurzfristige Krankenstände von Piloten, sagte ein AUA-Sprecher am Montag. Für heute gehe man aber wieder von einem normalen Betrieb aus.

Das Hauptquartier der Fluggesellschaft Austrian Airlines in Wien.
Dem Sprecher zufolge konnten die zur Verfügung stehenden Standby-Crews nicht alle kranken Piloten nachbesetzen. So wurde am Samstag eine Frankfurt-Rotation von Airbus A321 auf eine deutlich kleinere Fokker 70 reduziert, ein mitAirbus A320 geplanter München-Umlauf sowie ein Flug nach Kopenhagen wurde komplett gestrichen. Die Passagiere mussten umgebucht werden. Insgesamt waren am Samstag sechs Rotationen, am Sonntag weitere zwei Umläufe nach Sankt Petersburg und Warschau betroffen, berichtet das Luftfahrtportal "Austrian Aviation Net".

Bord-Betriebsratschef Karl Minhard verwies gegenüber Austrian Aviation Net auf die seiner Meinung nach schlechte Stimmung unter den Piloten. "Die Leute sind nicht bereit, an freien Tagen einzuspringen. Das Unternehmen haut immer auf das Personal hin und der schwarze Peter wird uns zugeschoben."

Wie berichtet hat der AUA-Vorstand vergangene Woche sein Angebot über einen Konzern-Kollektivvertrag für die 3100 Piloten und Flugbegleiter zurückgenommen, nachdem der Betriebsrat das Angebot als inakzeptabel zurückgewiesen und mit Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik gedroht hatte. Für diese Woche ist die Stellungnahme des Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) geplant, wo der Fall derzeit liegt.

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