Zu späte Einsicht

Zu späte Einsicht
Die Griechen werden darüber abstimmen, ob sie den Euro behalten wollen.

Der griechische Regierungschef Georgios Papandreou hat im Prinzip recht. Es ist richtig, dass das Volk über die Beschlüsse von Brüssel abstimmen kann, mit denen den Griechen geholfen wird, wodurch die Griechen aber auch massiv zum Sparen gezwungen werden. Nur der Zeitpunkt ist fatal.

Papandreou kannte die Nervosität vor - und die Erleichterung nach dem jüngsten EU-Gipfel. Wenn er einige Tage danach ein Referendum ankündigt, dann muss der Mann schon sehr verzweifelt sein. Aber er hat erst jetzt verstanden, dass er auf Dauer nicht gegen ein verunsichertes Volk und gegen ein populistische Opposition regieren kann. Für ein Referendum braucht er eine Mehrheit im Parlament, dann wird er erklären müssen, was eine Ablehnung der Hilfe der EU- Länder plus Sparkurs bedeuten würde: Staatsbankrott und Verlust des Euro. Mit dramatischen Folgen.

Die Fortsetzung des griechischen Dramas muss eine Lehre sein. Wer Europa aus der Krise holen und dann wieder stärker machen will, der muss öfter die Brüsseler Verhandlungssäle verlassen. Die Staatsbürger und Steuerzahler haben ein Recht auf Information. Europa mit Hirn und Herz erklären, das müssen alle Regierungen. Papandreous zu späte Einsicht schadet jetzt allen.

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