Zieht sich Orange aus Österreich zurück?
Branchenkenner fürchten, dass sich Orange mit Auslaufen der bisherigen Lizenzen langsam aus Österreich zurückzieht - unabhängig davon wie das Urteil der Wettbewerbshüter ausfällt, berichtet ORF.at. Seit Anfang des Jahres 2011 habe der Handyanbieter die Investitionen in sein Mobilfunknetz deutlich zurückgefahren, man beschränkte sich auf Instandhaltungsmaßnahmen. Bei der Versteigerung der ersten LTE-Frequenzen (2,6 GHz) im September kaufte der Handyanbieter weniger Bandbreite als die Konkurrenz. Mit dem Ausbau des LTE-Netzes habe man auch noch nicht begonnen. Zudem soll das Orange-Netz bei UMTS für mobiles Breitband bereits hinter der Konkurrenz liegen. Große Investitionen blieben die letzten beiden Jahre aus, so Branchenbeobachter gegenüber dem ORF.
Orange-Fusion verschiebt Frequenz-Auktion
Die Neuausschreibung der heimischen Mobilfunk-Frequenzen wird erst im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen. Das sagt Georg Serentschy, Chef des Telekomregulators RTR. Mit dem Start der Auktion sei daher realistisch betrachtet im September 2013 zu rechnen. Ursprünglich wäre die Vergabe schon im heurigen Sommer erfolgt. Grund für die Verzögerung ist die geplante Fusion von Orange und Hutchison ("3"). „Hätte man die Auktion nicht verschoben, dann hätte man einen der beiden aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von der Versteigerung ausschließen müssen“, sagt Serentschy. Falls die Fusion von der EU untersagt wird, wäre der Ausgeschlossene de facto tot. „Und dann hätte er alle Rechtsmittel einlegen können und die Auktion wohl rückabgewickelt werden müssen.“
Die Auktion könnte aber ohnehin zur Zitterpartie werden; nicht für die RTR, sondern für den Bund. Schließlich rechnet dieser mit Einnahmen von 500 bis 700 Mio. Euro. Gibt es nach der Fusion einen Bieter weniger, wird sich da nicht ausgehen, was indirekt auch Serentschy einräumt. „Die Frage des Mindestgebots ist bei drei Bietern virulenter.“ Dieses soll laut Branchenschätzungen zwischen ein und fünf Mio. Euro je Frequenzblock liegen.
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