ZEW-Konjunkturindikator fällt auf tiefsten Stand seit 2012

ARCHIV - ILLUSTRATION - Euro-Geldscheine, aufgenommen am 12.04.2012. Dank guter Konjunktur hatten die Menschen in Nordrhein-Westfalen 2011 nach zwei rückläufigen Jahren im Durchschnitt wieder mehr Geld in der Tasche. Das verfügbare Jahreseinkommen je Einwohner stieg rein rechnerisch um 623 Euro beziehungsweise gut drei Prozent auf 20 056 Euro, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Düsseldorf mit. In diesen Wert fließen sowohl Spitzengehälter, Mieteinnahmen und Zins- und Aktienerträge als auch Sozialleistungen oder Renten ein. In den Jahren 2009 und 2010 war das verfügbaren Einkommen rückläufig. Foto: Robert Schlesinger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Analysten hatten einen Rückgang erwartet, aber nur auf minus 18,9 Punkte. Es war der fünfte Rückgang binnen sechs Monaten.

Die Sorge vor einem Handelskrieg führender Industriestaaten hat die Stimmung deutscher Finanzexperten auf den tiefsten Stand seit etwa sechs Jahren gedrückt. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seien im Juli um 8,6 Punkte auf minus 24,7 Zähler gefallen, teilte das Forschungsinstitut am Dienstag in Mannheim mit.

Der Index fiel damit auf den tiefsten Stand seit August 2012 und blieb klar unter dem langfristigen Durchschnittswert von plus 23,2 Punkten. Analysten hatten einen Rückgang erwartet, aber nur auf minus 18,9 Punkte. Es war der fünfte Rückgang binnen sechs Monaten.

Die Bewertung der aktuellen Lage ging ebenfalls zurück. Sie fiel um 8,2 Punkte auf 72,4 Zähler. Auch hier hatten Analysten einen geringeren Rückgang auf 78,1 Punkte erwartet. Vor allem die Befürchtung einer Eskalation des internationalen Handelskrieges mit den Vereinigten Staaten belastet den konjunkturellen Ausblick, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der Aufschwung seinen Höhepunkt schon hinter sich hat. Zahlreiche Experten und Institute haben deshalb zuletzt ihre Wachstumsprognosen gesenkt und rechnen für 2018 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von knapp zwei Prozent in Deutschland.

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