Zeuge: Verschwieg Bayern-Vorstand Risiken?

Das Logo der BayernLB ist auf einem Schild zu sehen.
Der Verwaltungsrat der BayernLB ist vor dem Kauf der Hypo vom damaligen BayernLB-Vorstand offenbar nur unvollständig über die Risiken informiert worden.

Der Verwaltungsrat der BayernLB ist vor dem Kauf der Hypo Alpe Adria Bank vom damaligen BayernLB-Vorstand offenbar nur unvollständig über die Risiken informiert worden, die in der Kärntner Bank schlummerten. Das erklärte Oliver Bender von der Investmentbank Rothschild am Dienstag in seiner Zeugenaussage vor dem Wiener Handelsgericht.

Rothschild hatte im Auftrag der BayernLB die Due Diligence der Hypo begleitet. Er bestätigte eine Dokumentennotiz, die vom Vorstand stammt und aus der hervorgeht, dass die Sachverhalte aus der Prüfung gegenüber dem Verwaltungsrat anders darzustellen seien. Die Präsentation über die Ermittlung des Unternehmenswertes sei zuerst dem Vorstand gezeigt worden und am nächsten Tag für den Verwaltungsrat geändert worden. „Die Risiken aus der Due Diligence wurden nicht in der Wertermittlung dargestellt“, sagte Bender.

Die Investmentbanker hatten gemeinsam mit Ernst & Young im Kreditportfolio und im Treasury wesentliche Risiken gefunden, die sie mit insgesamt über 250 Millionen Euro bezifferten. Motivation für den Kauf der Hypo seien Wachstumschancen in Osteuropa gewesen. Die Bayern fühlen sich über die Kapitalausstattung der Hypo „arglistig getäuscht“ und fochten gegenüber der Mitarbeiterstiftung den Kaufvertrag an.

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