Zalando erstattete Anzeige gegen Flüchtlinge

Dass Rechnungen nicht bezahlt werden, kommt beim deutschen Online-Händler Zalando wohl öfters vor. Aber fast 1000 unbezahlte Sendungen war dem Händler doch zuviel. Wie das Handelsblatt berichtet, erstattete Zalando Strafanzeige gegen Flüchtlinge im Flüchtlingslager in Lebach/Saarland.
Der Online-Modehändler lieferte von Juni 2014 bis Juni 2015 insgesamt 962 Bestellungen mit einem Gesamtwert von 181.188,75 Euro ins Flüchtlingslager. Stets auf Rechnung. Bezahlt wurde jedoch nie. Nach der Anzeige des Händlers ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen des Verdachts auf Betrug.
Laut Handelsblatt wurden vor allem hochwertige Schuhe und Kleidung sowie Koffer von Menschen bestellt, die überwiegend aus dem Balkan stammen. 41 der Verdächtigen leben noch in Lebach, bis auf fünf alle im Lager. Sie sollen 365 Bestellungen im Gesamtwert von 68.554,85 Euro getätigt haben. 59 Besteller sind bereits nach Vermutung der Staatsanwaltschaft in den Balkan zurückgekehrt. Ihnen werden 262 Bestellungen im Wert von gut 50.000 Euro zur Last gelegt.
Erfundene Namen
335 Bestellungen in die Flüchtlingsunterkunft konnten die Ermittler bislang nicht zuordnen. Die Namen seien nicht im Melderegister erfasst. Es könnten erfundene Namen oder nicht-registrierte Personen sein, teilte der zuständige Staatsanwalt dem Handelsblatt mit. Zalando selbst wollte sich zum Vorfall nicht näher äußern. "Wir kommentieren generell keine Betrugsfälle", sagte ein Sprecher auf Anfrage der Zeitung. Fraglich ist, warum erst nach 962 unbezahlten Lieferungen reagiert wurde.
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