130 Anker-Niederlassungen finden sich noch in Österreich.

© KURIER /Gruber Franz

Bäckerei

Zähne zusammenbeißen bei Ankerbrot

Anker will heuer schwarze Zahlen schreiben. Doch die finanzielle Unterfütterung ist dürftig.

10/31/2013, 01:45 PM

Das Ankerbrot-Filialnetz ist in den vergangenen eineinhalb Jahren um 20 auf 130 Niederlassungen gestutzt worden. Die finanzielle Lage des Wiener Traditionsbäckers ist dennoch wenig rosig. "Der Fortbestand des Unternehmens ist kurzfristig und mittelfristig bedroht, wenn keine Lösung zur Deckung des weiteren Liquiditätsbedarfs getroffen werden kann", heißt es in den Erläuterungen der Bilanz, aus der "Format" zitiert.

Konzernchef Peter Ostendorf (Bild) ist dennoch guter Dinge. "Die ersten drei Quartale 2013 verliefen positiv, wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir dieses Jahr schwarze Zahlen schreiben", sagte er dem Magazin. Auch die Liquiditätsprobleme habe Anker in den Griff bekommen, das negative Eigenkapital sei kein Problem, denn darin inkludiert sei ein Darlehen in Höhe von 2,7 Millionen Euro.

Laut den Bilanzerläuterungen ist die Sanierungsfähigkeit gegeben, wenn die Planung hält, die Restrukturierungsmaßnahmen greifen und es weiterhin eine "Gewährung von Lieferantenkrediten - keine Vorauskasse" gibt.

2012 musste Ankerbrot einen Umsatzrückgang von 5,8 Prozent auf 128 Millionen Euro hinnehmen. Der Jahresverlust lag laut Format bei 562.000 Euro nach einem Minus von 4,7 Millionen Euro im Jahr davor. 2011 hatten Ankerbrot vor allem die explodierenden Rohstoffkosten arg zugesetzt, 2012 lief es Ostendorf zufolge operativ "deutlich besser". Künftig wird verstärkt auf Convenience, etwa fertige Snacks und Coffee to go gesetzt.

Überhoben

Der größte Bäckerei-Filialist Österreichs wurde 1891 in Wien gegründet und zählte knapp hundert Jahre später 370 Filialen und 2500 Mitarbeiter. Mittlerweile arbeiten nur mehr rund 1400 Personen für Ankerbrot. Die Übernahme der Konsum-Tochter Ährenstolz hatte Anker in Schieflage gebracht, 2003 musste das Unternehmen Ausgleich anmelden. Es kam zu einem Eigentümerwechsel, seither gehört Ankerbrot der Familie Ostendorf.

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