Ytong: Hersteller Xella zieht es an die Börse

Der Börsengang des deutschen Baustoff-Herstellers Xella, bekannt durch die Porenbeton-Ziegel Ytong, kommt schneller als erwartet. Laut Insidern will das Unternehmen seine Pläne bereits Ende September öffentlich machen, so dass die Erstnotiz im Oktober erfolgen könnte, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Negative Entwicklungen an den Kapitalmärkten könnten den Zeitplan allerdings noch verzögern. Xella gehört seit 2008 den Finanzinvestoren PAI Partners und Goldman Sachs und könnte beim Börsengang mit bis zu 2,5 Milliarden Euro bewertet werden.
6800 Mitarbeiter
Bisher hatte die ehemalige Haniel-Tochter mit 6800 Mitarbeitern den Schritt für das Jahresende angepeilt. Xella wollte sich nicht zu den Informationen äußern. An die Börse begleitet wird Xella federführend von der Deutschen Bank, BNP Paribas und von Goldman Sachs selbst, wie Reuters bereits im Juni berichtet hatte.
Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen knapp 1,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet und dabei ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschrebungen (Ebitda) in Höhe von 201 Millionen Euro erzielt. Das geht aus einem Interview mit Xella-Vorstandschef Jan Buck-Emden hervor, das die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Montag publizierte.
Zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet Xella mit Baumaterialien unter Marken wie Ytong, Hebel und Silka, rund 20 Prozent mit dem rentableren Kalk-Geschäft. Im ersten Halbjahr 2015 habe der Umsatz mit 638 Millionen Euro leicht über Vorjahr gelegen, hieß es in dem Bericht. Das Ebitda stieg dank eines Sparprogramms um elf Prozent auf 116 Millionen Euro.
Xella in Loosdorf
Der Xella-Konzern betreibt auch im niederösterreichischen Loosdorf ein Werk. Die Xella Porenbeton Österreich GmbH erwirtschaftete 2013 laut Creditreform einen Umsatz in Höhe von 13,62 Millionen Euro und im Vorjahr rund 13,9 Millionen Euro. Laut Firmencompass betrug das Rohergebnis 2013 rund 9,067 Millionen Euro, im Jahr davor waren es noch 9,71 Millionen Euro. Das Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit EGT 2013 wurde mit minus 49.600 Euro, der Jahresverlust mit 87.862 Euro beziffert. Rund 60 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden.
Außerdem ist der deutsche Xella-Konzern mit seinen Gipsfaser-Platten der Marke fermacell auf dem österreichischen Markt vertreten. Laut Firmencompass ist eine fermacell-Zweigstelle in Wiener Neudorf angesiedelt.
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