Xiaomi drängt ins Premium-Segment: "Billig waren wir nie"

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Chinesischer Smartphone-Hersteller startet in Österreich eigenen Online-Shop mit mehr als 400 Produkten.

Zusammenfassung

  • Xiaomi startet Online-Shop in Österreich mit über 400 Produkten für das vernetzte Heim.
  • Marktanteil von 14 Prozent weltweit; zielt verstärkt auf Premium-Segment ab und verkauft günstige Modelle unter 'Poco'.
  • Xiaomi will seine E-Autos bis 2027 auch in Europa verkaufen

Smartphones, Haushaltsgeräte, Lifestyleprodukte und bald auch Elektroautos: Ganz nach dem Motto „alles aus einer Hand“ weitet der chinesische Tech-Konzern Xiaomi seine riesige Produktpalette sukzessive nach Europa aus. Weil das Portfolio immer größer wird, starten die Chinesen nach Deutschland nun auch in Österreich mit einem eigenen Online-Shop.

Das Sortiment auf mi.com/at umfasst mehr als 400 Produkte rund um das vernetzte Heim – von Handys, Klimageräten und Kaffeeautomaten bis zu Saugrobotern und Haartrockner. Erstmals in Österreich werden auch TV-Geräte in verschiedenen Preisklassen angeboten.

Xiaomi to unveil new products ahead of the 2025 Mobile World Congress in Barcelona

Das Xiaomi 15 Ultra

„Unser eigener Online-Shop soll die bisherigen Angebote unserer Partner wie MediaMarkt, A1, Magenta oder Hartlauer ergänzen“, erläutert Florian Lindebner, PR- und Marketingverantwortlicher von Xiaomi Österreich dem KURIER. In China bietet Xiaomi bereits mehr als 2.000 Produkte feil, gerade wird eine neue Fabrik für Haushaltsgeräte gebaut.  

Die Zustellung nach Österreich erfolgt binnen zwei bis drei Tagen vom europäischen Zentrallager. „Österreich ist für Xiaomi ein sehr wichtiger, weil kaufkräftiger Markt“, ergänzt Lindebner.

Shops zugesperrt

Im stationären Handel lief es für Xiaomi zuletzt nicht gut. Die beiden von Partnern betriebenen Geschäfte im Donauzentrum und der Shopping City Süd (SCS) wurden wieder geschlossen.

Am Smartphone-Markt sind die Chinesen mit einem Marktanteil von 14 Prozent weltweit – und auch in Österreich – die Nummer 3 hinter Samsung und Apple. Anders als chinesische Mitbewerber zielt Xiaomi vermehrt auf das Premium-Segment ab. Günstige Einsteiger-Modelle werden unter der neuen Marke „Poco“ verkauft. „Billig waren wir nie, höchstens billiger als so manch etablierte Marke“, sagt Lindebner. Den Kunden werde zwar weiterhin das volle Preisspektrum angeboten, aber seit dem Einstieg in den Premium-Automarkt gebe es eine klare Premium-Ausrichtung.

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Der Xiaomi YU7 E-SUV 

Elektro-SUV rollt an

Während im Kerngeschäft Smartphone eine gewisse Sättigung erreicht ist, kurbelt Xiaomi die Produktion von Elektroautos kräftig an. 350.000 SU7-Limousinen will das Unternehmen heuer verkaufen, im ersten Quartal waren es rund 75.000. Das E-Auto hat das Model 3 des US-Konkurrenten Tesla in China bereits als meistverkauftes Elektroauto abgelöst. Der im Juli auf den Markt kommende Sport-Geländewagen YU7 greift Teslas Model Y frontal an.

Wann genau die Elektro-SUV auch nach Österreich rollen werden, vermag Lindebner nicht zu terminisieren. „Einem Europa-Launch steht nicht mehr viel im Weg“, zeigt er sich kryptisch. Laut jüngsten Konzernangaben sollen die Fahrzeuge spätestens 2027 auch außerhalb Chinas verkauft werden. Im April wurde bekannt, dass in Deutschland ein eigenes Entwicklungszentrum für E-Autos geplant ist.

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