Wo besonders viel geforscht wird

Eine Hand mit Handschuh hantiert mit einer Mikrotiterplatte mit blauen Flüssigkeiten.
Am stärksten wachsen die Forschungsausgaben in China, der Spitzenreiter kommt aber aus Deutschland.

Die Innovationsbudgets der 1000 forschungsstärksten Unternehmen sind 2012 um 5,8 Prozent auf insgesamt 638 Milliarden Dollar (466 Milliarden Euro) gestiegen. Damit liegt das Wachstum der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in etwa im langjährigen Schnitt, wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Booz & Company zeigt. Forschungsstärkstes Unternehmen ist Volkswagen, gefolgt von Samsung und Roche.

Verschiedene Flaschen Johnson's Baby Lotion stehen in einem Regal.

Johnson Johnson
Ein Wissenschaftler arbeitet in einem Labor mit komplexen Glasapparaturen.

Pfizer
Ein Arbeiter mit Schutzbrille und Helm betrachtet kleine, halbkugelförmige Pellets auf einer Metalloberfläche.

Merck
Eine Person in Schutzkleidung hantiert mit einer Chemikalie namens Callisto.

Novartis
Ein blaues Kinderrutscherauto steht vor zwei Toyota Avensis in einem Autohaus.

Toyota
Das Microsoft-Gebäude in Prag an einem sonnigen Tag.

Microsoft
Ein Intel Pentium 4 Prozessor auf einer Computerplatine.

Intel
Zwei Personen inspizieren Edelstahltanks und Rohrleitungen in einer Produktionsanlage.

Roche
Eine Person hält ein glänzendes Volkswagen-Logo in einer Produktionshalle hoch.

VW als Jobmotor
Eine rot-weiße Flagge weht vor einem Gebäude unter blauem Himmel.

Fahne Hofburg
Ein Mann im Anzug hält ein LED-Paneel in einer Produktionsumgebung.

ZumTobel
Ein blaues Wasserrad steht vor dem Andritz-Gebäude im Schnee.

Andritz
Das beleuchtete Voestalpine-Logo steht vor einem Gebäude im Dunkeln.

voestalpine
Eine Rangliste der forschungsstärksten Unternehmen der Welt im Jahr 2013, gemessen an F&E-Ausgaben in Milliarden Dollar.

Forschungsstärkste Unternehmen

Wachstumsregion China

Nach Wirtschaftsregionen betrachtet legten die F&E-Ausgaben der in China beheimateten Unternehmen mit plus 35,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr am stärksten zu - allerdings von einer noch recht kleinen Basis aus, so Klaus Hölbling, Geschäftsführer von Booz & Company Österreich. "Das heißt jetzt nicht, dass Forschung und Entwicklung komplett nach China verlagert wird, aber seit 2008 hat sich der F&E-Anteil Chinas an den weltweiten Aufwendungen verachtfacht."

Die nordamerikanischen Unternehmen kamen auf ein Plus von 8,6 Prozent, Europa lag mit plus 4,5 Prozent unter dem weltweiten Schnitt. Japan verzeichnete sogar ein Minus von 3,6 Prozent bei den Forschungsausgaben seiner Unternehmen. "Forschungseuropameister" ist übrigens Deutschland, dessen Unternehmen ihre F&E-Aufwendungen 2012 um 11,9 Prozent steigerten.

Österreichische Vorreiter

Österreich liegt mit plus sechs Prozent über dem Europaschnitt und hat drei Unternehmen in den Top 1000: Die Voestalpine kommt mit Forschungsaufwendungen von 160 Millionen Dollar auf Platz 567, Andritz auf Platz 831 (100 Millionen) und Zumtobel auf Platz 908 (90 Millionen ).

Die drei Industriezweige mit den höchsten Forschungsausgaben waren IT und Elektronik mit einem Anteil von 27 Prozent, gefolgt von Gesundheit und Pharma (22 Prozent) und dem Automobilsektor (16 Prozent). Die höchsten Wachstumsraten verzeichneten Software und Internet (plus 22,1 Prozent) und Telekommunikation (plus 21,1 Prozent).

Trügerische Wahrnehmung

Eklatant ist der Unterschied zwischen den am forschungsintensivsten wahrgenommenen Unternehmen und den tatsächlichen F&E-Ausgaben, wie eine Zusatzerhebung unter 400 internationalen Führungskräften zeigt: Diese sahen Apple und Google als "Forschungs-Weltmeister", die in der realen Rangliste aber nur Platz 43 bzw. zwölf einnehmen. Lediglich bei Samsung, das in beiden Wertungen unter die Top drei kommt, sowie bei Microsoft, das jeweils Top-Ten-Plätze einnimmt, decken sich Wahrnehmung und Realität.

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