Insolvente Grazer Wirecard-Tochter steht vor Verkauf

FILE PHOTO: The logo of Wirecard AG at its headquarters in Aschheim
Mehr als 130 Jobs weg, nur noch 22 Mitarbeiter beschäftigt.

Bei der insolventen Grazer Wirecard-Tochter Wirecard Central Eastern Europe wurden Forderungen von rund 6 Mio. Euro angemeldet, davon 3,6 Mio. Euro anerkannt. Im eingeschränkten Insolvenzfortbetrieb könnten Überschüsse erzielt werden, "sodass in Abstimmung mit dem deutschen Insolvenzverwalter mit zahlreichen Interessenten Verkaufsverhandlungen geführt werden", teilte der AKV mit. 135 Jobs sind weg.

Von den 157 bei Insolvenzeröffnung beschäftigt gewesenen Dienstnehmern werden nur mehr 22 weiter beschäftigt, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) anlässlich der heutigen Prüfungstagsatzung in Graz mitteilte.

Bisher hätten einschließlich der Dienstnehmer 365 Gläubiger Forderungen angemeldet. Von den 3,57 Mio. Euro anerkannten Forderungen seien rund 3,4 Millionen Euro anerkannte unbedingte Insolvenzforderungen, der Rest anerkannte bedingte Forderungen. Zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung hätten erhebliche Guthaben bestanden, sodass im Verfahren eine voraussichtlich nicht unbedeutende Quote ausgeschüttet werden könne. Dennoch würden weiterhin konzerninterne Verrechnungen, Gewinnausschüttungen und abgegebenen Patronatserklärungen nach der Verwertung in einer zweiten Phase des Insolvenzverfahrens eingehend geprüft werden.

Über das Vermögen der Wirecard Central Eastern Europe GmbH mit Sitz in Graz wurde am 3. Juli das Konkursverfahren eröffnet. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der deutschen Wirecard Sales International Holding GmbH, die ebenso insolvent ist wie die beiden Hauptkunden aus dem Konzern, nämlich die Wirecard Technologies GmbH und die Wirecard AG. Da die in Deutschland insolventen Konzerngesellschaften kaum mehr Leistungen im Bereich der IT-Software-Entwicklung benötigen, seien auch bei der österreichischen Gesellschaft einzelne Unternehmensteile geschlossen worden.

 

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