Wird Tankstellen-Deal aufgerollt?

Wird Tankstellen-Deal aufgerollt?
OMV-Aufsichtsratsmitglied verlangte Prüfung des Kaufs der Hofer-Tankstellen. Er könnte zu teuer gewesen sein.

Der Kauf der Diskont-Tankstellenkette des Salzburgers Markus Friesacher war einer der ersten Deals von OMV-Chef Seele. Ende 2015 übernahm die OMV die FE-Trading. Die Stationen stehen auf den Parkplätzen des Diskonters Hofer, weshalb sie als Hofer-Tankstellen bekannt wurden.

Bei der letzten Sitzung des OMV-Aufsichtsrates verlangte ein Mitglied die nachträgliche Prüfung der Übernahme. Mit der Begründung, es gebe Gerüchte über Provisionszahlungen. Außerdem soll sich der Kaufpreis verdoppelt haben. Die Tankstellen seien der OMV bereits eineinhalb Jahre vor dem Kauf um 28 bis 30 Millionen angeboten worden.

Die OMV zahlte 57 Millionen Euro. 26 Millionen erhielten die Verkäufer, 31 Millionen flossen in die Tilgung von Verbindlichkeiten. Mehrheitseigentümerin der FE-Trading war damals die Signa-Holding von Immo-Tycoon Rene Benko .

Vorgänge im Aufsichtsrat kommentiere man nicht, erklärte dazu ein OMV-Sprecher. Provisionszahlungen werden ebenso dementiert wie die Involvierung eines deutschen Beraters mit sehr engen Russland-Beziehungen. Bei den ersten Gesprächen sei gar kein Kaufpreis genannt worden, sondern erst später bei den konkreten Verhandlungen.

Friesacher hat derzeit noch sieben Tankstellen. Diese seien laut OMV aber keine Konkurrenz.

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