Wintersportartikel-Hersteller Elan verkauft

Ein Skispringer in der Luft unter hellen Scheinwerfern.
Bis jetzt war der slowenische Staat Mehrheitseigentümer der Firma, die unter anderem auch Ski herstellt.

Der slowenische Sportartikelhersteller Elan, der mehrheitlich im Staatsbesitz stand, ist verkauft worden. Der Kaufvertrag für 100 Prozent der Anteile wurde am Donnerstag mit Merrill Lynch International und der Finanzholding Wiltan Enterprises mit Sitz in Zypern unterzeichnet, teilte die slowenische Staatsholding (SDH), der bisher größten Elan-Eigentümer, mit. Zum Kaufpreis gab es keine Angaben.

Merrill Lynch wird einen Anteil von 4,9 Prozent halten. 95,1 Prozent gehen an die zypriotische Finanzholding, die dem russischen Risikokapitalfonds VR Capital gehört, hieß es weiter. Weitere Details über den Deal wurden nicht enthüllt. "Die Käufer werden dem Unternehmen eine weitere Existenz und Lösung der Schuldverhältnisse ermöglichen", erklärte die slowenische Staatsholding SDH.

Fällige Rückzahlung

Medienberichten zufolge werden die neuen Eigentümer die Mittel für die Rückzahlung einer unerlaubten staatlichen Beihilfe aufbringen, die das Unternehmen 2008 in Form einer Kapitalspritze in der Höhe von 10 Mio. Euro erhalten hatte. Die Rückzahlung der Summe, die samt Zinsen bereits auf 12 Mio. Euro gestiegen ist, ist seit 2013 fällig.

Die staatlichen Elan-Eigentümer hatten die von der EU-Kommission angeordnete Rückerstattung bisher nicht eingefordert, weil man damit das Unternehmen in den Bankrott getrieben hätte. Elan war im Vorjahr erstmals seit 2009 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt und hatte das Geld für die Rückzahlung der Beihilfe nicht. Slowenien rechnete damit, der Forderung aus Brüssel durch einen Verkauf des Unternehmens erfüllen zu können.

Mit dem Verkauf enden nun jahrelangen Versuche, für Elan einen neuen Eigentümer zu finden. Seit 2011 suchte der slowenische Staat als Mehrheitseigentümer vergeblich nach einem Partner, der dem Unternehmen auch frisches Kapital zuführen würde. Zuletzt war 2013 der Verkauf kurz vor dem Abschluss geplatzt. Elan stand auch auf der Liste von 15 Staatsunternehmen, die zur Privatisierung freigegeben waren.

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