Wintersaison bringt Tirol einen Urlauber-Rekord

Tirols Tourismus hat in der bisherigen Wintersaison (von November bis März) mit fünf Millionen Gästeankünften einen Rekord verzeichnet. Dies entspreche einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, erklärte die Tirol Werbung am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Innsbruck. Bei den Nächtigungen gab es einen Zuwachs um 2,2 Prozent auf 23,7 Millionen.
Dies sei im langjährigen Vergleich das drittbeste Ergebnis für den Zeitraum November bis März, zeigten sich Tirol-Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zufrieden. Vor dem Hintergrund steigender Belastungen - vor allem aufgrund der geplanten Steuerreform - falle die Freude bei beiden über die positiven Zahlen jedoch gedämpft aus.
"Bollwerk" Deutschland
Platter und Margreiter verwiesen darauf, dass die Saison trotz der witterungsbedingten Schwierigkeiten zu Beginn des Winters und trotz vieler Prognosen positiv verlaufen sei. Insbesondere der Hauptmarkt Deutschland habe sich als "Bollwerk" herausgestellt, meinte Margreiter. Die Nächtigungen deutscher Gäste stiegen um 3,9 Prozent, die Ankünfte um 6,2 Prozent. Die Nächtigungssteigerungen am deutschen Markt mit einem Plus von 453.000 hätten auch die Rückgänge bei den Nächtigungen russischer Gäste (Minus 216.000) mehr als wettgemacht.
In punkto Russland sei der befürchtete Rückgang eingetroffen, erklärte der Geschäftsführer. Ein Minus von 34,4 Prozent bei den Übernachtungen und von 34,9 Prozent bei den Ankünften stünden zu Buche. Russland sei damit auch als wichtigster ost- und zentraleuropäischer Herkunftsmarkt von Polen und Tschechien überholt worden. Dort konnte Tirol laut Margreiter deutliche Zuwächse erreichen. Positiv sei auch die Entwicklung bei den weiteren Kernmärkten wie den Niederlanden, Belgien und Großbritannien gewesen.
Hinsichtlich einer möglichen deutlichen Zunahme an Schweizer Gästen durch die Frankenaufwertung im Jänner dämpfte Carmen Breuss, Markt Managerin Schweiz der Österreich Werbung, übertriebene Erwartungen. Sie wies unter anderem darauf hin, dass der Konkurrenzdruck am Schweizer Markt massiv zunehme. Viele Destinationen würden dort eine Offensive starten, der Kuchen werde nicht größer. Für den Sommer erwartete sie jedoch ein leichtes Wachstum bei der Nachfrage durch Schweizer Gäste.
Gäste bleiben kürzer
Ein Trend der vergangenen Jahre setzte sich in Tirol indes auch im heurigen Winter fort: Die Aufenthaltsdauer der Gäste sank weiter, von durchschnittlich 4,8 Tagen in der Wintersaison 2013/14 auf nunmehr 4,7 Tage.
Positiv blicken die Touristiker der kommenden Sommersaison entgegen. Etwas mehr als die Hälfte der Tiroler Tourismusbetriebe gaben bei einer Befragung laut Tirol Werbung an, bei einem ähnlichen Buchungsstand wie im Vorjahr zu halten. Zwölf Prozent hätten bisher sogar mehr Buchungen generieren können. Ein Fünftel der Betriebe weise derzeit eine schlechtere Buchungslage als im Vorjahr auf.
Platter kündigte unterdessen die Installierung eines Tourismusforschungszentrums in Innsbruck an. Das Land werde dafür ab 2016 über fünf Jahre insgesamt 1,5 Mio. Euro zur Verfügung stellen. Ein entsprechender Beschluss der Landesregierung werde demnächst folgen, kündigte der Landeshauptmann an.
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