Windkraft soll bis 2020 global um 80 Prozent zulegen

Windturbinen in Guazhou: China ist die Nummer eins.
2015 war aber wieder Rekordjahr beim Ausbau - dank China. Europa schwächelt aber.

Das Jahr 2015 hat abermals einen Rekord beim weltweiten Windkraftausbau gebracht. Fast die Hälfte der neuen Windräder wurde in China aufgestellt. Die EU hinkt immer mehr hinterher. Laut einer Prognose des Branchenverbands GWEC dürfte der Ausbau in Europa heuer sogar abnehmen. Schuld seien die schlechten Förderbedingungen. Global soll die Windkraftleistung bis zum Jahr 2020 um 80 Prozent zulegen.

2015 entfiel die Hälfte auf China

Im Jahr 2015 wurden weltweit mehr als 63.000 Megawatt an Windkraftleistung installiert. Davon entfielen knapp 31.000 MW auf China, 13.800 MW auf Europa und 8.600 MW auf die USA. Absolut gesehen ist China mit Abstand die Nummer eins: Die Volksrepublik stellt knapp 145.400 von 432.900 MW, geht aus einem aktuellen Bericht des Global Wind Energy Council hervor. Das zweitgrößte Windkraftland waren Ende 2015 die USA (74.500 MW), gefolgt von Deutschland, Indien, Spanien, Großbritannien und Kanada.

Europa kam per Ende des Vorjahres auf knapp 148.00 MW. In Österreich kamen 323 MW dazu, jetzt sind hierzulande 2.411 MW installiert. Österreich war damit auf Rang 14 in Europa. Zum Vergleich: In Deutschland gab es fast 45.000 Windkraft-Megawatt.

Europa auf dem absteigen Ast?

Was die Zukunft betrifft, sehen die Branchenvertreter in Europa schwarz. Während China laut seinem aktuellen Fünfjahresplan die Windkraftleistung bis zum Jahr 2020 um zwei Drittel auf 250.000 MW ausbauen wolle, sei Europa auf dem absteigenden Ast. Der Ausbau dürfte sich heuer auf 13.000 MW (nach 13.800 MW im Jahr 2015) abschwächen, 2017 sollen nur 13.500 MW dazukommen, sagt GWEC voraus. Auch Nordamerika dürfte heuer schwächeln. Asien, Lateinamerika, der Mittlere Osten sowie Afrika dürften jedoch mehr Windräder aufstellen.

Im Jahr 2020 dürfte Asien dann seinen Vorsprung gegenüber dem Rest der Welt massiv ausgebaut haben. 352.600 MW an installierter Leistung sagt der Verband dem Kontinent voraus. In Europa sollen es 218.600 MW sein und in Nordamerika 148.800 MW.

IG Windkraft fordert Änderungen

Für Österreich ruft die IG Windkraft nach einer ordentlichen Förderung der Windräder. Die Ökostromgesetznovelle sei längst überfällig.

Derzeit decken Windräder knapp 5 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs, in der EU sind es mehr als 11 Prozent.

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