Windkraft-Ausbau in NÖ: Zonenplan steht

Mehrere Windkraftanlagen stehen auf einem Feld unter einem bewölkten Himmel.
Zwei Prozent der Landesfläche sind im Plan als geeignet ausgewiesen. Der Entwurf geht nun in Begutachtung.

In Niederösterreich ist ein Zonenplan für den geordneten Ausbau der Windkraft erarbeitet worden. Demnach sollen Gemeinden in Zukunft nur noch in dafür ausgewiesenen Zonen Windkraft-Projekte umsetzen. Die Zonen umfassen zwei Prozent der Landesfläche, 98 Prozent bleiben frei von Windkraft, erklärte Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) am Montag.

Ein Mann mit Brille und Anzug gestikuliert mit beiden Händen.
Stephan Pernkopf
Windkraft habe sich zu einer tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt, das Bundesland verfüge über zahlreiche günstige Standorte und decke bereits heute 15 Prozent seines Strombedarfs aus Windkraft. Die Energieform genieße eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Um diese Zustimmung zu erhalten und die Planungssicherheit für Gemeinden und Land zu verbessern, wurde vom NÖ Landtag ein „sektorales Raumordnungsprogramm über die Nutzung der Windkraft in Niederösterreich“ in Auftrag gegeben, das am Montag in die Begutachtung geschickt wurde.

Naturschützer zufrieden

In den Abstimmungsprozess waren u.a. Experten aus Naturschutz und Tourismus eingebunden. Gabor Wichmann von Birdlife bezeichnete den Entwurf in der Aussendung als "bedeutenden Schritt zum überregionalen Vogelschutz". Die Zonierung sichere die Kernvorkommen bedrohter Vogelarten wie Kaiseradler oder Rotmilan, die sensibel gegenüber Windkraftanlagen seien.

Ein Mann mit Brille und Anzug hält die Hände vor das Gesicht.
Pressekonferenz in der Bel Etage des Cafe Landtmann zum Thema Gehirntumor durch Strahlung der Mobiltelefonie. Gerhard Heilingbrunner
Die Zonierung entspreche den Kriterien des Positionspapiers desUmweltdachverbandes, sagte Präsident Gerhard Heilingbrunner. Offene Fragen, wie etwa zu einzelnen Pufferzonen oder zum Fledermaus-Schutz, könnten auf Ebene des Widmungsverfahrens gelöst werden. "En gros sind wir mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.“

2030 ausschließlich erneuerbare Energie

Die Ziele im NÖ Energiefahrplan 2030 - bis 2015 100 Prozent des Strombedarfs und bis 2020 die Hälfte des gesamten Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie zu decken - werden mit dieser Regelung erfüllt, wurde in der Aussendung betont. „Wer Nein zu Atomkraft und Schiefergas sagt, der muss Ja sagen zu allen Formen der erneuerbaren Energie", so Pernkopf. Es gehe um einen stetigen und sanften Umbau des Energiesystems, in bestmöglicher Abstimmung mit den Menschen und den Gemeinden.

Auslöser

Anfang Mai hatte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) einen Widmungsstopp für Windräder bis zur Standortdefinition durch ein neues Raumordnungsprogramm angekündigt. In Reaktion befürchteten Windkraftbetreiber einen Stillstand bei Windenergie im Bundesland und forderten eine Zonierung bis Jahresende, während der Umweltdachverband das Moratorium und den Weg zu strategischer Planung begrüßte. In der Folge beschloss der Landtag die Festlegung von Eignungszonen.

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