Wifo/IHS: Arbeitslosigkeit steigt nächstes Jahr weiter an

Eine Broschüre zum Thema Jobsuche liegt in einem Büro.
2016 könnte jeder Zehnte ohne Job dastehen. Das BIP soll dafür im nächsten Jahr um 1,4 bis 1,6 Prozent wachsen.

Die Arbeitslosigkeit in Österreich dürfte vor allem nächstes Jahr weiter steigen, wie aktuelle Studien von Wifo und IHS zeigen. Heuer wird nach nationaler Berechnung eine Arbeitslosenrate von 9,2 Prozent erwartet, 2016 könnte sie laut Wifo auf 9,7 Prozent klettern und laut IHS auf 9,3 Prozent. Nach Eurostat-Definition wären das heuer 5,8 bzw. kommendes Jahr bis zu 6,0 Prozent.

Eine Grafik der Wifo/IHS-Konjunkturprognose für Österreich von 2011 bis 2016.
Werte 2011-2014, Prognose für 2015 und 2016, Wirtschaftswachstum, Privatkonsum, Inflation, Arbeitlose - Säulengrafik Grafik 1123-15-Konjunktur.ai, Format 88 x 98 mm
Für Österreichs Wirtschaft sieht das Wifo heuer 0,7 Prozent reales Wachstum. Erst für 2016 sind die Institute optimistischer: Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo rechnet dann mit 1,4 Prozent BIP-Plus, das Institut für Höhere Studien (IHS) mit 1,6 Prozent. Treiber der Erholung dürfte primär die Entlastung der Einkommen durch die Steuerreform sein, die den privaten Konsum antreiben soll.

Exporte nach China und Russland eingebrochen

Der heimische Außenhandel wird stark durch die Krise in den Schwellenländern belastet, worunter in erster Linie die Warenexporte leiden. Die Ausfuhren nach China und Russland brachen im 1. Halbjahr ein, auch mit den Euro-Ländern war der Handel rückläufig. Ein leichtes Plus konnte nur durch Zuwächse mit den USA und auch Osteuropa-Staaten erreicht werden.

Banken belasten Staatshaushalt

Die öffentlichen Haushalte stehen in Österreich weiter unter dem Druck der Belastungen durch Bankenhilfen und Heta-Abwicklung. Die Heta-Kosten belasteten die Staatsausgaben 2014 deutlich stärker als ursprünglich angenommen, wodurch das Budgetdefizit auf 2,7 Prozent des BIP kletterte - ohne Heta wären es nur 1,0 Prozent gewesen.

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