Wiener Wiesn: Expansion mit Maß und Ziel
Die Bieranlage auf der Wiener Wiesn zapft zehn Maß in sechs Sekunden. Wenn die Gäste durstig sind, zählt jede Minute – die schnelle Anlieferung der Getränke ist auch gut fürs Geschäft: 8000 Gäste werden an starken Abenden von 400 Mitarbeitern betreut, insgesamt erwarten die beiden Geschäftsführer der Wiener Wiesn im heurigen Jahr rund 250.000 Gäste – in nur 18 Tagen von 25. September bis 12. Oktober.
Zweieinhalb Wochen Brauchtum, Volksmusik und Party-Stimmung stehen auf der Kaiserwiese direkt vor dem Wiener Riesenrad im Mittelpunkt. Die drei Festzelte fassen zwischen 1150 und 3400 Plätze, hinzu kommen sogenannte "Almen", wo ebenfalls Gäste singen, tanzen und konsumieren.
Übernommen hat Steuer- und Unternehmensberater Feldhofer die Wiener Wiesn im ersten Jahr ihres Bestehens, als Quereinsteiger, nachdem die Gründer das Projekt fallen ließen.
Das Münchner Oktoberfest, betonen die Veranstalter, sei ein Original und keine Vorlage für die Wiener Wiesn. Man wolle sein eigenes Profil entwickeln.
Großer Bruder
In anderen Dimensionen spielt sich das Oktoberfest in München ab, das vergangenes Wochenende eröffnet wurde. Rund sechs Millionen Besucher kommen jedes Jahr auf die Wiesn in München, 400.000 an einem starken Tag. Rund 1,1 Milliarden Euro brachten die Besucher 2013 ein, rund 435 Millionen Euro gaben sie für Ringelspiel, Bier, Hendl und Co. auf dem Fest aus. Der größere Anteil kam Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie sowie Bahn, Taxi und anderen Beförderungsmitteln zugute.
Beim Münchner Oktoberfest sind rund 8000 angestellte und 5000 wechselnde Arbeitskräfte an den 16 Festtagen im Einsatz. Die Bierzelte sind gigantisch: Das größte – das Hofbräu-Zelt – hat 10.000 Sitzplätze inklusive Biergarten. Alle Zelte zusammen fassen 118.000 Plätze. Die Maß Bier kostet in München heuer übrigens 10,10 Euro. Wien ist da etwas günstiger: 8,80 Euro für den Krug.
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