Wiener sammeln am wenigsten Verpackungen

Zumindest beim Mülltrennen spielen die Österreicher in der Spitzenliga. Nur die Deutschen und Belgier sammeln pro Kopf noch mehr Müll. Österreichweit wurden im Vorjahr 1,06 Millionen Tonnen an Verpackungen aus Haushalten, Industrie und Gewerbe gesammelt – etwa so viel wie 2014. Ein Grund für die Sammelleidenschaft: Der nächste Container ist nicht weit. Landesweit hat die Altstoff Recycling Austria (ARA) 1,7 Millionen Sammelbehälter aufgestellt, dazu kommen die gelben Säcke, die an rund 1,5 Millionen Haushalte verteilt werden.
Die ARA hat mit Anfang 2015 auch im Bereich der Haushaltsverpackungen Konkurrenz bekommen. Naturgemäß ist damit der Marktanteil des ehemaligen Monopolisten gesunken – liegt aber noch über der 80-Prozent-Marke. Interseroh hat seit der Liberalisierung sieben Prozent des Marktes erobert, Reclay sieben und Bonos ein Prozent. Auch Landbell versucht mitzumischen. Die ARA will die Umsatzrückgänge binnen drei Jahren mit neuen Services wieder wett machen.
Preise gestiegen
Die Preise sind durch die Marktöffnung übrigens nicht gesunken, sondern weiter gestiegen – im Haushaltsbereich heuer um durchschnittlich sechs Prozent. Schuld sei die neue Abgeltungsverordnung, die der Wirtschaft 20 Millionen Euro kostet, sagt ARA-Chef Werner Knausz.
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