Wiener Hauptbahnhof stellt auf Durchzug
Offiziell wird der Wiener Hauptbahnhof erst Ende 2014 eröffnet. Ab Montag jedoch stellt das Großprojekt auf Durchzug: Rund 120 Personenzüge werden ab sofort täglich durch den künftigen Verkehrsknotenpunkt fahren, allerdings noch ohne stehenzubleiben. Aus- und Einsteigen kann man dort nämlich erst ab 9. Dezember, wenn das Großprojekt der Bundesbahnen seinen Teilbetrieb aufnimmt.
Zu den 120 Personenzügen - darunter die Railjets zwischen München und Budapest oder zwischen Wien-Meidling und München - kommen noch rund 80 Güterzüge, die pro Tag den Hauptbahnhof passieren. Drei Gleise stehen dafür zur Verfügung. Bisher musste der betroffene Bahnverkehr auf einer provisorischen Trasse die Baustelle umfahren. Diese Ausweichstrecke wird nun abgetragen.
Betrieb mit Fahrplanwechsel
Tatsächlich wird der Hauptbahnhof erst mit dem Fahrplanwechsel 2012/13 - also mit 9. Dezember - in Betrieb gehen. Ab dann werden die ersten Nahverkehrszüge der Ostbahn und der Marchegger Ostbahn an der Großhaltestelle stoppen, sagt Judith Engel, Projektleiterin der ÖBB-Infrastruktur. Im Prinzip betrifft das alle Züge, die derzeit noch am Ostbahnhof-Provisorium ihre Endstelle haben.
Zusätzlich werden drei Linien über den Hauptbahnhof weitergeführt - nämlich die Schnellbahnlinie S60 ab Bruck/Leitha bis Hütteldorf, die REX-Züge ab Bratislava bis Deutschkreuz und die S80 ab Erzherzog Karl Straße über die Pottendorfer Linie bis Wiener Neustadt. Insgesamt vier Gleise mit Bahnsteigen und ein Durchfahrtsgleis stehen ab Winter zur Verfügung. Außerdem ist dann schon ein Teil der Bahnhofshalle - allerdings noch ohne Shoppingbereich - zugänglich. Rund 350 Züge, den Güterverkehr schon miteingerechnet, bleiben ab 9. Dezember im Hauptbahnhof stehen oder fahren zumindest durch.
Offiziell eröffnet wird der Hauptbahnhof dann Ende 2014. Bis dahin werden noch sechs weitere Bahnsteigkanten in Richtung Gürtel gebaut. Erst dann halten dort auch Fernverkehrszüge. Für die Verkehrsstation haben die ÖBB eine Mrd. Euro budgetiert. Laut Engel liegt man derzeit im Plan. Rund zwei Drittel der Summe seien bereits vertraglich gebunden, die Hälfte - also 500 Mio. Euro - wurden schon ausgegeben. Ende 2015 geht die Bahndreischeibe endgültig in Vollbetrieb.
Kommentare