Wiener Friseurinnung will "schwarze Schafe" scheren

Wiener Friseurinnung will "schwarze Schafe" scheren
"Undurchsichtige" Firmenkonstruktionen mit Stuhlvermietungen und Vereinsgründungen geortet.

Die Wiener Friseurinnung will nicht weiter zulassen, dass schwarze Schafe ungeschoren davonkommen. Denn immer häufiger würden Gesetze mit intransparenten Geschäftsmodellen bewusst umgangen, beklagte Innungsmeister Marcus Eisinger. Die Beschwerden von Mitgliedern hätten in den vergangenen Monaten sehr stark zugenommen, hieß es am Montag in einer Aussendung.

Nicht entsprechend angemeldet

So sinke etwa die Zahl der Betriebe mit Mitarbeitern - was damit zu tun habe, dass diese nicht entsprechend angemeldet würden, lautete die Kritik. Auch gebe es immer mehr Scheinfirmen und undurchsichtige Firmenkonstruktionen, mit denen Gewerbeberechtigungen umgangen würden. Man registriere etwa die Vermietung einzelner Stühle in den Geschäften oder auch die Gründung von Vereinen.

Sozialdumping

"Es kann und darf nicht sein, dass einige wenige das gute Image und die wirtschaftliche Basis von 1.800 Wiener Friseurinnen und Friseuren untergraben und denen schaden, die sich an Gesetze halten, mit Freude diesen schönen Beruf ausüben und Nachwuchs ausbilden. Wir haben keinen Platz für Sozial-und Wirtschaftsdumping", stellte Eisinger klar. Die Innung hat nun in den Bezirken eine Info-Offensive gestartet, um die entsprechenden Kontrollbehörden auf die Entwicklung aufmerksam zu machen.

Wettbewerb

Eisinger ersuchte darum, nicht nur die "Braven" zu kontrollieren, nur weil es einfacher sei: "Wir fordern, dass ganz gezielte Schwerpunkte dort gesetzt werden, wo intransparente Praktiken einem fairen Wettbewerb schaden". Gleichzeitig wolle man aber auch die Kunden sensibilisieren - und ihnen verständlich machen, dass ein realistisches Verhältnis zwischen Preis und Leistungsumfang bestehen müsse.

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