ATX heuer mit plus 11 Prozent - Gewinner und Verlierer

ATX heuer mit plus 11 Prozent - Gewinner und Verlierer
Besser als DAX und Dow Jones. Erste Group Bank und Wienerberger 2015 größte ATX-Kursgewinner.

Der österreichische Aktienmarkt hat heuer im internationalen Vergleich kräftig zugelegt. Der Austrian Traded Index (ATX) mit den Aktien der 20 größten Unternehmen mit Börsennotierung stieg um rund 11 Prozent. Im Jahr davor verzeichnete der ATX noch ein Minus von 15 Prozent. An der Spitze des ATX lagen heuer die Aktien der Erste Group Bank mit plus 50 Prozent und Wienerberger mit plus 48 Prozent.

ATX heuer mit plus 11 Prozent - Gewinner und Verlierer
ACHTUNG - Diese Grafik wird um 18 Uhr aktualisiert Entwicklung des ATX 2015 - Kurvengrafik; Veränderung der Indices börsenotierter Unternehmen zum Jahresende 2014 - Tabelle GRAFIK 1469-15, 88 x 124 mm

Gewinner und Verlierer

Den höchsten Kursabschlag mussten heuer die Papiere der Vienna Insurance Group mit minus 33 Prozent und des Verbunds mit minus 23 Prozent im Vergleich zum Letztstand Ende 2014 verkraften. Das Niedrigzinsumfeld lastete auf dem Versicherungskonzern VIG und die niedrigen Strompreise machten dem Stromerzeuger Verbund einen Strich durch die Rechnung.

Für einige kleinere börsenotierte Unternehmen gab es 2015 äußerst kräftige Kursgewinne, etwa Kapsch TrafficCom (+ 112 Prozent), Cross Industries (+ 103 Prozent), AT&S (+ 61 Prozent) und DO & CO (+ 54 Prozent).

ATX heuer mit plus 11 Prozent - Gewinner und Verlierer
ACHTUNG - Diese Grafik wird um 18 Uhr aktualisiert Entwicklung des ATX 2015 - Kurvengrafik; Veränderung der Indices börsenotierter Unternehmen zum Jahresende 2014 - Tabelle GRAFIK 1469-15, 88 x 124 mm

Von der Wiener Börse verabschiedeten heuer ATB, Head, Miba und Bene. An der Wiener Börse gab es mit dem oberösterreichischen Zulieferer für die Motorrad- und Automobilindustrie WP AG einen Neuzugang. Im Jahr 2015 wurden insgesamt um fast ein Viertel mehr österreichische Aktien gehandelt, teilte die Wiener Börse am Mittwochnachmittag mit.

Weltweit

Die Börsen ließen sich heuer von weltpolitischen Ereignissen wie dem Syrien-Krieg, der Griechenland-Krise und dem Aktienkurseinbruch in China nicht sonderlich beeindrucken. Der deutsche Aktienindex DAX stieg im Jahr 2015 kräftig um knapp 10 Prozent, der EuroStoxx mit 50 großen börsennotierten Unternehmen der Eurozone mit plus 4 Prozent aber deutlich weniger. Der US-Aktienindex Dow Jones ging leicht um 0,6 Prozent zurück, während die Technologieaktien des NASDAQ 100 insgesamt um rund 10 Prozent zulegten. Die Börse in Shanghai lag nach einer Berg- und Talfahrt 2015 am Jahresende mit rund 10,5 Prozent im Plus.

"Fast 80 Prozent der Wert im ATX sind durch den CEE-Markt stark beeinflusst"

Die Wiener Börse sollte im Jahr 2016 vor allem die voraussichtlich höheren Unternehmensgewinne 2016 und 2017 sowie das robuste Wirtschaftswachstum in einigen CEE-Ländern stützen. "Fast 80 Prozent der Wert im ATX sind durch den CEE-Markt stark beeinflusst", erklärte der Erste-Chefanalyst Friedrich Mostböck kurz vor Weihnachten. Je besser es den Ländern Mittel- und Osteuropas gehe, desto besser gehe es den ATX-Unternehmen. Der Leitindex der Wiener Börse soll 2016 sowohl zum Ende des ersten Quartals als auch zu Jahresende bei 2.550 Zählern liegen, so die Einschätzung von RBI und Erste Bank. Am Jahresende lag der ATX bei rund 2.400 Punkten. Nach einer spürbaren Aufwärtstendenz in den ersten Monaten sei über den Sommer aus saisonalen Gründen eine Korrekturphase zu erwarten, so die Analysten.

Die US-Zinspolitik und die in Richtung 2017 nachlassende Konjunkturdynamik könnten ab dem Frühsommer für Gegenwind sorgen, so die Prognose. Kursrückschläge bei Aktien und Unternehmensanleihen könnten die Folge sein.

Plus 240 Prozent seit 1991

Der Wiener-Aktienindex ATX feiert bald sein 25-jähriges Jubiläum. Der österreichische Leitindex wird seit 2. Jänner 1991 berechnet und stieg seitdem um rund 240 Prozent. Den höchsten Indexstand erreichte der ATX am 9. Juli 2007 mit 4.981,87 Punkten, seinen niedrigsten am 13. August 1992 mit 682,96 Punkten.

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