Wie aws (und Kaffee) den Pharma-Standort beleben

Wie aws (und Kaffee) den Pharma-Standort beleben
Gründerservices als Erfolgsrezept für Life-Sciences-Branche: 55.500 Personen, 900 Unternehmen, 22 Milliarden Umsatz.

Mit Pastillen, Nasen- und Rachensprays an die Börse: Die Marinomed Biotech AG überlegt, sich künftig über den Aktienmarkt zu finanzieren (der KURIER berichtete). Das Wiener Unternehmen, das Mittel gegen virale Erkältungskrankheiten in mehr als 30 Ländern vertreibt, hat einmal ganz klein angefangen. „Am Anfang standen 2005 vier Wissenschaftler mit einer gemeinsamen Idee“, erinnert sich Marinomed-Chef Andreas Grassauer. 2006 wurde der Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität gegründet und die ersten Patente angemeldet. Dabei sei das aws Austria Wirtschaftsservice eine große Hilfe gewesen, so Grassauer.

Wie aws (und Kaffee) den Pharma-Standort beleben

aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister, Bundesministerin Margarete Schramböck und Marinomed-CEO Andreas Grassauer bei der Präsentation des Life Science Report Austria 2018

 

Biotech-, Pharma- und Medizintechnik-Firmen benötigten spezielle Unterstützung, weil die Anlaufphasen bis zur Marktreife besonders lange dauern, sagte aws-Geschäftsführer Bernhard Sagmeister bei einer Pressekonferenz am Montag. Darauf sei das aws-Programm LISA (Life Science Austria) ausgelegt, das Gründern mit Zuschüssen und Beratungsleistungen – von der Patentanmeldung bis zum Businessplan – hilft. In 20 Jahren des Bestehens seien über LISA hundert Projekte mit 63 Mio. Euro gefördert worden. Diese hätten zusätzliche Investitionen im Wert von einer Milliarde Euro angestoßen: „Ein Euro hebelt somit 20 Euro an privatem Kapital“, so Sagmeister.

55.000 Beschäftigte

Life Science, das seien all jene Unternehmen, die „die Gesundheit und das Leben besser machen“, erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Sie betonte den Stellenwert für die heimische Wirtschaft: In Österreich zählen zu Life Science 900 Firmen mit 55.500 Beschäftigten und 22,4 Mrd. Euro Umsatzvolumen – ein Plus von 17 Prozent seit 2014. Die Branche generiere 6,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und sei besonders wichtig für Innovation und Forschung. Von 5,5 Mrd. Euro, die 2017 in Österreich für betriebliche Forschung ausgegeben wurden, stammten 1,1 Mrd. von Life-Science-Unternehmen.

aws LISA sei als Marke weltweit auf Messen und Konferenzen präsent, der Pharma-Standort Österreich werde so als „gebrandete Community wahrgenommen“, lobte Grassauer. Und verriet ein Geheimrezept für regen Zuspruch auf Messen: „Bei uns gibt es immer den besten Kaffee.“

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