Wer bei der Staatsholding ÖBIB im Gespräch ist

Wer bei der Staatsholding ÖBIB im Gespräch ist
Ausschreibung und Aufwertung: Chef-Position wird erst nach Refoirm interessant

Die Chefposition der Staatsholding ÖBIB ist zwar nur interimistisch ausgeschrieben, wird aber in Wirtschafts- und Politkreisen sehr genau beäugt. Die Staatsholding soll, wie der KURIER als erstes Medium berichtete, im Herbst eine neue Struktur bekommen.

Der Vertrag von Noch-Geschäftsführerin Martha Oberndorfer läuft im Juni aus. Der Umbau der Holding, in der die Beteiligungen der Republik an OMV, Telekom Austria, Post und Casinos Austria gebunkert sind, soll aber erst im Herbst beginnen. Da die ÖBIB neu voraussichtlich wieder eine AG wird, muss der Vorstand dann ohnehin vom neuen Aufsichtsrat bestellt werden.

Die Interims-Leitung der ÖBIB ist vom Finanzministerium ausgeschrieben und soll an der neuen Struktur der Holding mitarbeiten. Wie man hört, ist noch offen, ob sich Oberndorfer wieder bewirbt. Die Bewerbungsfrist endet am 2. Juni. Qualifiziert dafür wäre die ehemalige Chefin der Bundesfinanzierungsagentur allemal. Sie hat die ÖBIB, die aus der alten ÖIAG entstanden ist, neu aufgestellt, die exorbitanten Kosten hinunter gefahren und gilt als gute Analytikerin.

Der ÖBIB-Prokurist Walter Jöstl soll sich bereits beworben haben. Er wurde vom ehemaligen, glücklosen ÖIAG-Chef Rudolf Kemler als Experte für Risiko-Kapital geholt und gilt als gute Nummer zwei. Ob seine Freundschaft mit Kemler allerdings karrierefördernd ist, bezweifeln Insider. Kemler prozessiert immer noch gegen die Staatsholding um Urlaubs- und Pensionsansprüche.

Gute Chancen auf den Job werden Elisabeth Gruber attestiert, Kapitalmarktexpertin und Abteilungsleiterin im Finanzministerium. Ins Spiel gebracht wird noch Alexander Mazurkiewicz, Abteilung für Beteiligungen und Liegenschaften. Aber durchaus möglich, dass sich der 69-Jährige lieber doch in die Pension verabschiedet.

 

Thomas Schmid, einflussreicher Generalsekretär und Kabinettchef im Finanzministerium, wird sich jetzt nicht bewerben, kolportieren Insider. Er warte lieber, bis die große Staatsholding steht, um dann in deren Vorstand zu gehen. Schmid soll gemeinsam mit der Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati die neue Holding maßgeblich konzipieren. Hlawati ist Aufsichtsrats-Chefin der Post, demnächst auch wieder bei der Telekom und berät das Finanzministerium seit Jahren.

Sollte es tatsächlich der große Wurf werden, wird freilich auch die FPÖ mitreden wollen. Anzunehmen, dass die Blauen einen zweiten Vorstand in der Holding und Aufsichtsräte für sich reklamieren werden. Die ÖVP hat schließlich auch zwei Vertreter in den Aufsichtsrat der ÖBB gehievt, obwohl die Staatsbahn jetzt eigentlich zur FPÖ ressortiert. andrea.hodoschek

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