Wenigtelefonierer müssen tiefer in die Tasche greifen
Telefonieren wird immer teurer. Die Tarife entwickeln sich stetig auseinander - und Wenigtelefonierer haben das Nachsehen. Deren Tarife sind in drei Jahren um 20 Prozent teurer geworden. Bei Vieltelefonieren gab es hingegen ein Minus von ca. 30 Prozent. Im Schnitt sanken die Preise damit um rund zehn Prozent, geht aus dem Preisindex der Regulierungsbehörde RTR hervor.
Fünf Tariferhöhungen seit November
Damit haben die Österreicher im Schnitt niedrigere Tarife als vor drei Jahren, obwohl bei allen Nutzergruppen die Preise zum Jahresende 2013 deutlich angezogen haben. Seit dem November des Vorjahres hat die RTR fünf Tariferhöhungen ausgemacht. Damals erhöhte "3" (Hutschison) den günstigsten Tarif.
Im gleichen Monat fuhr Marktführer A1 die GO!-Tarife nach oben und setzte die Preissteigerungen im neuen Jahr weiter fort. Im Jänner wurde der Tarif Yesss! Complete angehoben (Yesss! ist die Diskonttochter von A1), im Februar wurden die SIM-Only-Tarife vom Markt genommen. Ebenfalls im Februar schlug auch "3" wieder zu: Der Preis für Hallo L Plus und Hallo XL wurde angehoben.
RTR-Chef für mehr Transparenz
Ein Dorn im Auge sind ihm zum Beispiel die Kosten für die Rufnummernmitnahme und die Dauer des Nummernaustausches von 20 Minuten. "Das geht auf Knopfdruck", so Gungl, der sich als "Mann aus der Praxis" bezeichnet. Auf europäischer Ebene hofft er auf eine Regelung für die Mitnahme von Mailadressen, dies könne sich möglicherweise noch vor der EU-Wahl am 25. Mai 2014 ausgehen.
"Das ist ein bisschen ein Sorgenkind"
Zu den jüngsten Preissteigerungen im Mobilfunk meinte Gungl am Freitag: "Das ist ein bisschen ein Sorgenkind. Wir wissen noch nicht, ob die Steigerungen nachhaltig sind." Fakt sei jedenfalls, dass es nach der Marktkonsolidierung - sprich der Reduktion von vier auf drei Mobilfunknetzbetreiber - zu "deutlichen Preissteigerungen" gekommen sei.
An die Mobilfunkkunden appelliert er, den Tarifkalkulator der Arbeiterkammer (AK) zu nutzen. Eine AK-Studie habe gezeigt, dass zwei Drittel der Nutzer im falschen Tarif unterwegs sind. An die Mobilfunker richtete er den Wunsch, dass die Mitarbeiter in den Hotlines mehr Kompetenzen für Kulanzregelungen erhalten sollen.
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