Weniger Antibiotika fürs Geflügel

Weniger Antibiotika fürs Geflügel
Datenbank gibt Auskunft über die Menge pro Betrieb

Verglichen mit 2011 ist der Einsatz von Antibiotika in der heimischen Geflügelwirtschaft im Vorjahr um 56 Prozent auf 2,08 Tonnen gesunken. Laut Stefan Weber von der Österreichischen Qualitätsflügelvereinigung (QGV) wurde der Antibiotikaeinsatz von rund 3200 Geflügelbetreibern in Österreich gesammelt. Das ergibt einen Erfassungsgrad von 96 Prozent.

Die Senkung des Einsatzes von Antibiotika in der Geflügelwirtschaft ist sinnvoll, weil verstärkt resistente Keime in Fleischprodukten gefunden werden. Im April wurde eine Studie der Verbraucher-Organisation Germanwatch veröffentlicht, nach der bei deutschen Diskontern in 56 Prozent der Geflügel-Proben Keime gefunden wurden, gegen die herkömmliche Antibiotika wirkungslos sind. In Deutschland wurden fast doppelt so viele Keime gefunden wie in Proben aus Dänemark, Großbritannien und Österreich. Hierzulande dürfen Antibiotika nur vom Tierarzt bei Krankheit und nicht vorbeugend verabreicht werden.

Es existiert ein Zusammenhang zwischen der Besatzdichte und dem Antibiotika-Einsatz. In der EU sind bis zu 26 Hühner/ (33 - 42 kg) erlaubt, in Österreich sind es 18 Hühner (30 kg). Bei den heimischen Biobauern sind es 10 Hühner (21 kg). In Deutschland wurden in den getesteten sechs Proben Öko-Hühnerfleisch keine Antibiotika-resistenten Keime gefunden. Der Pressesprecher von Bio-Austria, Markus Leitner, verweist auf die strengen Regeln der EU-Bioverordnung.

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