Wenig Transparenz bei Girokonten

Ein Buch mit der Aufschrift „Bank“ liegt neben einigen Geldmünzen.
Verträge sind bis zu 70 Seiten dick und viel zu kompliziert, zeigt eine Erhebung


Die Wiener Arbeiterkammer hat in einer heute veröffentlichten Analyse die Verträge von Girokonten inklusive Bankomartkarte und Online-Banking bei sechs Wiener Banken unter die Lupe genommen. Sie zeigt, das die getesteten Kontoverträge sehr umfangreich sind und meist aus sieben bis zwölf einzelnen Vertragsdokumenten bestehen, die teils einen Umfang von bis zu 71 Seiten umfassen.

Dadurch sei es für die Konsumenten schwierig Klarheit über wichtige Vertragsbestandteile zu erlangen. „Wer nach konkreten Bestimmungen, etwa Regeln für Entgelte und Kontozinsen sucht, stößt an Grenzen“, sagt AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Kleingedrucktes

So müssten Konsumenten bei allen sechs Banken einen Papierstapel an Unterlagen und Kleingedruckten genau durchforsten um wichtige Kontobedingungen daraus entnehmen zu können. Oftmals wird bei Entgelten und Zinsen wiederum auf andere Vertragsteile verwiesen. „Querverweise, Doppel- und Mehrfachregelungen sind für Verbraucher eigentlich nicht zumutbar“, betont Gabriele Zgubic.

Allfällige Zusatzvereinbarungen seien meist auch unkonkret definiert. Da diese Vereinbarungen im Vertragstext enthalten sein können, muss Seite für Seite mühsam durchgelesen werden. Alle sechs Verträge enthielten Mängel bei den Entgelt- und Zinsklauseln. Auch Formulare mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Kontoeröffnungsverträge seien meist wenig aussagekräftig.

Fehlende Angaben

In den Kontoeröffnungsverträgen von vier der sechs untersuchten Banken gab es etwa keine Angabe zur Zinshöhe und keine Information darüber, ob die Kontozinsen fix oder variabel seien. In manchen Punkten widersprechen sich auch die Angaben oder Klauseln.

Die Arbeiterkammer Wien fordert mehr Klarheit für die Konsumenten. Konkret werden verständlichere Kontoverträge, genauere Übersichten sowie die Angabe wichtiger Vertragspunkte gefordert. Dadurch soll es vor allem einfacher werden einen Überblick über die Vertragstexte zu bekommen.

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