Weltwirtschaftsforum Davos: Kurz kritisiert depressives Europa

Sebastian Kurz spricht auf einer Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums.
Bei E-Autos, Batterien, Künstlicher Intelligenz müsse Europa „schnell aufholen“. Österreichs Kanzler traf die IT-Oberbosse.

In Europa herrsche eine fast depressive Art und Weise, an Dinge heranzugehen, kritisierte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Donnerstag bei seinem Auftritt beim elitären Weltwirtschaftsforum (WEF) im Schweizer Nobelskiort Davos.

Sebastian Kurz spricht auf dem Weltwirtschaftsforum 2019.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz bei seiner Keynote-Rede in Davos

Sebastian Kurz und Vitali Klitschko sitzen in einem Raum und unterhalten sich.

Mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko

Sebastian Kurz und Dara Khosrowshahi beim Weltwirtschaftsforum im Gespräch.

Mit Uber-Chef Dara Khosrowshahi

Sebastian Kurz mit Rupert Roniger und Yetnebersh Nigussu bei einer Veranstaltung.

Mit der erblindeten äthiopischen Menschenrechtsaktivistin Yetnebersh Nigussie und Rupert Roniger (Licht für die Welt)

Elon Musk und Klaus Schwab sitzen in Sesseln und unterhalten sich.

Mit WEF-Gründer Klaus Schwab

Mehrere Personen sitzen an einem Tisch beim Weltwirtschaftsforum.

Mit Novartis-Chef Vasant Narasimhan

John Kerry und Sebastian Kurz unterhalten sich vor einem Schild des Weltwirtschaftsforums.

Mit Ex-US-Außenminister John Kerry

Eine Gruppe von Personen sitzt an einem Tisch beim Weltwirtschaftsforum.

Mit ABB-Chef Ulrich Spiesshofer

Sheryl Sandberg schüttelt einem Mann die Hand.

Mit Facebook-COO Sheryl Sandberg

„Das ist genau der falsche Ansatzpunkt“, sagt Kurz. Und warb für ein  „neues europäisches Selbstbewusstsein“. Europa sei der „lebenswerteste Platz der Welt“ und sollte wieder der Kontinent der Unternehmensgründungen werden.

So gelte es, in der Elektromobilität und bei Batterien  so gut zu werden wie bei den Verbrennungsmotoren. In digitalen Schlüsselfeldern wie bei der Künstlichen Intelligenz dürfe Europa den Anschluss nicht verpassen und müsse durch Zusammenarbeit „schnell aufholen, was wir vielleicht in den letzten Jahren verpasst haben“.

Digitalsteuer-Pläne

Die Digitalsteuer, die Österreichs Regierung nach dem Scheitern europäischer Pläne nun national umsetzen will, könnte sich allerdings als Innovationshemmnis auswirken, befürchten Kritiker der Steuer, darunter auch wirtschaftliberale Denkfabriken wie die deutsche Stiftung Marktwirtschaft.

Bei den Terminen des Kanzlers mit IT-Bossen –  darunter Uber, Apple, Facebook, Alibaba – seien Österreichs Steuerpläne „zur Kenntnis genommen worden“, hieß es aus Kurz' Team.

Viel beachtet war in Davos der  Auftritt von Facebook-Managerin Sheryl Sandberg. Die US-Plattform hatte sich jahrelang gegen jede Art von Regulierung gesträubt und ist als Datenkrake verrufen.

Facebook selbstkritisch

In Davos gab sich Sandberg selbstkritisch. Facebook habe es verabsäumt, sein Geschäftsmodell gut zu erklären: „Wir müssen Vertrauen zurückverdienen.“

Gebühren seien weiter  kein Thema, diese könnten sich die meisten Menschen nicht leisten. Social-Media-Plattformen würden den Blick auf die Welt ausweiten, nicht einengen, findet Sandberg. Über  sensationsheischende Meldungen sei sie aber selbst „definitiv besorgt“.

Kommentare