Weltwirtschaftsforum Davos: Kurz kritisiert depressives Europa

Weltwirtschaftsforum Davos: Kurz kritisiert depressives Europa
Bei E-Autos, Batterien, Künstlicher Intelligenz müsse Europa „schnell aufholen“. Österreichs Kanzler traf die IT-Oberbosse.

In Europa herrsche eine fast depressive Art und Weise, an Dinge heranzugehen, kritisierte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz am Donnerstag bei seinem Auftritt beim elitären Weltwirtschaftsforum (WEF) im Schweizer Nobelskiort Davos.

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Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz bei seiner Keynote-Rede in Davos

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Mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko

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Mit Uber-Chef Dara Khosrowshahi

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Mit der erblindeten äthiopischen Menschenrechtsaktivistin Yetnebersh Nigussie und Rupert Roniger (Licht für die Welt)

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Mit WEF-Gründer Klaus Schwab

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Mit Novartis-Chef Vasant Narasimhan

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Mit Ex-US-Außenminister John Kerry

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Mit ABB-Chef Ulrich Spiesshofer

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Mit Facebook-COO Sheryl Sandberg

„Das ist genau der falsche Ansatzpunkt“, sagt Kurz. Und warb für ein  „neues europäisches Selbstbewusstsein“. Europa sei der „lebenswerteste Platz der Welt“ und sollte wieder der Kontinent der Unternehmensgründungen werden.

So gelte es, in der Elektromobilität und bei Batterien  so gut zu werden wie bei den Verbrennungsmotoren. In digitalen Schlüsselfeldern wie bei der Künstlichen Intelligenz dürfe Europa den Anschluss nicht verpassen und müsse durch Zusammenarbeit „schnell aufholen, was wir vielleicht in den letzten Jahren verpasst haben“.

Digitalsteuer-Pläne

Die Digitalsteuer, die Österreichs Regierung nach dem Scheitern europäischer Pläne nun national umsetzen will, könnte sich allerdings als Innovationshemmnis auswirken, befürchten Kritiker der Steuer, darunter auch wirtschaftliberale Denkfabriken wie die deutsche Stiftung Marktwirtschaft.

Bei den Terminen des Kanzlers mit IT-Bossen –  darunter Uber, Apple, Facebook, Alibaba – seien Österreichs Steuerpläne „zur Kenntnis genommen worden“, hieß es aus Kurz' Team.

Viel beachtet war in Davos der  Auftritt von Facebook-Managerin Sheryl Sandberg. Die US-Plattform hatte sich jahrelang gegen jede Art von Regulierung gesträubt und ist als Datenkrake verrufen.

Facebook selbstkritisch

In Davos gab sich Sandberg selbstkritisch. Facebook habe es verabsäumt, sein Geschäftsmodell gut zu erklären: „Wir müssen Vertrauen zurückverdienen.“

Gebühren seien weiter  kein Thema, diese könnten sich die meisten Menschen nicht leisten. Social-Media-Plattformen würden den Blick auf die Welt ausweiten, nicht einengen, findet Sandberg. Über  sensationsheischende Meldungen sei sie aber selbst „definitiv besorgt“.

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