Weltbank sieht "Muster enttäuschender Ergebnisse"

Die Silhouette einer Windmühle vor einem orangefarbenen Sonnenuntergang.
Folgen der Finanzkrise klingen noch nach. Heuer wird Wachstum von drei Prozent erwartet.

Die globale Wirtschaft hat sich nach Einschätzung der Weltbank von den Folgen der Finanzkrise noch nicht vollständig erholt. Für das laufende Jahr rechnet die Entwicklungshilfe-Organisation mit Sitz in Washington mit einem moderaten Wachstum von drei Prozent. Bis 2017 werde sich das globale Wachstum zwischen 3 und 3,3 Prozent einpendeln, heißt es im neuen Weltwirtschaftsausblick, der am Dienstag veröffentlicht wurde. In den zwei Jahren vor der Krise war die globale Wirtschaft noch um 4 Prozent (2006) beziehungsweise 3,7 Prozent (2007) gewachsen.

"Die Risiken dieser langsamen globalen Erholung sind bedeutend."

Ihre Schätzung für das vergangene Jahr musste die Weltbank erneut nach unten korrigieren. 2014 hatte die Weltwirtschaft demnach um 2,6 Prozent zugelegt, zuvor waren die Ökonomen noch von 2,8 Prozent ausgegangen. Damit setze sich ein „Muster enttäuschender Ergebnisse“ fort, hieß es. „Die Risiken dieser langsamen globalen Erholung sind bedeutend und neigen nach unten“, schreiben die Ökonomen.

Von der Erholung auf den Arbeitsmärkten und der lockeren Geldpolitik der Notenbanken profitierten besonders die USA und Großbritannien, während es in der Euro-Zone und Japan nur zögerlich voranging. „Wenn der Euro-Raum oder Japan in eine verlängerte Flaute oder Deflation rutschen, könnte sich der globale Handel noch weiter abschwächen“, warnte die Weltbank in dem Bericht. Auch in China verlangsame sich das Wachstum-Tempo.

Sinkende Rohstoffpreise, niedrige Zinsen und ein schwacher Welthandel dürften sich dieses Jahr beim Wachstum bemerkbar machen. Der scharfe Rückgang der Ölpreise seit Mitte 2014 werde der Weltwirtschaft zwar einen Schub verleihen, das Wachstum in den Öl exportierenden Ländern aber zugleich abschwächen. Hindernisse für Investitionen müssten weltweit abgebaut werden, mahnte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim (Bild). „Der Privatsektor ist bei weitem die größte Quelle für Jobs, die Hunderte Millionen Menschen aus großer Armut befreien kann.“

Für die Entwicklungsländer sagte die Weltbank ein Wachstum von 4,8 Prozent voraus, nach 4,4 Prozent im vergangenen Jahr.

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