Weltbank-Chef mit Herz für Griechen

Die neue Weltbank-Führung deutet einen fundamentalen Kurswechsel an und bringt eine Unterstützung für entwickelte Länder wie Griechenland ins Spiel. Im scharfen Gegensatz zu seinem Vorgänger Robert Zoellick sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim am Montag zum Amtsantritt, die Weltbank könnte Ländern mit strukturellen Problemen wie dem angeschlagenen Euro-Land mit technischer Hilfe beratend zur Seite stehen. Zoellick hatte ein Engagement Griechenland stets abgelehnt und vor Risiken für die Weltbank gewarnt.
Der ausgebildete Mediziner Kim erklärte, er sehe es als seine Hauptaufgabe, in dieser "entscheidenden Stunde" für die weltweite Konjunktur auch entwickelte Länder zu schützen. Bisher hat die Institution ihre Ressourcen und Expertise auf Schwellen- und Entwicklungsländer konzentriert. Kernaufgabe ist die Förderung ärmerer Staaten.
Eurokrise ist Gefahr für die Welt
Angesichts der Schuldenkrise in Europa hat Kim vor Risiken für die Weltwirtschaft gewarnt. Die EU-Länder müssten "dringend" alle nötigen Maßnahmen ergreifen, "um wieder Stabilität herzustellen." Ihr Handeln werde das Wachstum in allen Weltregionen beeinflussen. "Eine starke Weltwirtschaft kommt allen Ländern zugute, eine schwache Weltwirtschaft macht alle Staaten angreifbar."
In diesem Punkt schloss sich Kim seinem Vorgänger Zoellick an, der in den vergangenen Monaten mehrfach vor den Gefahren der Eurokrise für den Rest der Welt gewarnt hatte. Kim war Mitte April zum neuen Weltbank-Chef ernannt worden und trat dieses Amt zum Monatsbeginn an.
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