Warum Ölpreis auf höchsten Stand seit einem halben Jahr steigt

Die Preise für Erdöl steigen stetig.
Die wichtige Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich am Montag um mehr als ein Prozent und kostete mehr als 72,90 Dollar je Fass.

Der Ölpreis stieg am Montag auf den höchsten Stand seit fast einem halben Jahr. Die führende Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um mehr als ein Prozent und kostete erstmals seit gut fünf Monaten mehr als 72,90 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI legte auch mehr als ein Prozent zu auf 64,80 Dollar und damit ebenfalls den höchsten Stand seit November, als die USA neue Öl-Sanktionen gegen den Iran verhängt hatten.

Importe iranischen Öls durch Italien, Griechenland, die Türkei, China, Indien, Japan, Südkorea und Taiwan wurden bisher nicht bestraft. Die acht Staaten gehören zu den wichtigsten Importeuren iranischen Rohöls. Die US-Regierung hatte im November erklärt, die Ausnahmegenehmigungen für diese Staaten seien den "besonderen Umständen" dieser Länder und dem Ölmarkt geschuldet. Die Maßnahme wwar auf ein halbes Jahr beschränkt.

Ab Anfang Mai gelten die Ölsanktionen der USA gegen den Iran ohne jede weitere Ausnahmeregelung. Das kündigte das Weiße Haus am Montag in Washington an. Ziel sei es, Irans Ölexporte auf Null zu reduzieren.

Größte Einnahmequelle

Die USA hatten im November ihre bisher härtesten Wirtschaftssanktionen gegen den Iran in Kraft gesetzt. Diese zielen in erster Linie auf die iranische Ölindustrie ab, die größte Einnahmequelle des Landes.

Die Verschärfung schürt nun offenbar Sorgen vor einem zunehmenden Engpass am Ölmarkt, der wegen Lieferausfällen in den Krisenländern Venezuela und Libyen ohnehin schon unter Druck steht. Die USA wollen den Iran mit den Sanktionen zu Neuverhandlungen über ein wesentlich strengeres Abkommen über sein Atom- und Raketenprogramm zwingen.

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