Warum niemand wissen soll, dass Hühner im Käfig sitzen

Warum niemand wissen soll, dass Hühner im Käfig sitzen
Wettbewerbsverzerrung im EU-Binnenmarkt

Am 12. November wird im tschechischen Senat über ein Verbot der Käfighaltung für Hühner in Tschechien abgestimmt. Die tschechische Abgeordnetenkammer hat bereits für das Verbot gestimmt. „Die Senatoren dürfen keinen Rückzieher mehr machen“, hofft Corina Reinisch, Nutztierexpertin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Auch wenn das Verbot erst in einigen Jahren in Kraft treten soll, spricht Reinisch von einem wichtigen Schritt. Auch für Österreich.

Vier Pfoten bemüht sich gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen um eine Angleichung der EU-Standards in der Tierhaltung. Das hat auch Auswirkungen auf die Agrarökonomie. Die unterschiedlichen Standards in der Landwirtschaft sorgen derzeit für permanente Wettbewerbs- und Marktverzerrungen. Je niedriger die Standards in den jeweiligen EU-Ländern, desto billiger die Produktion, die im gemeinsamen EU-Markt verkauft werden darf.

In Österreich ist die Käfighaltung von Hühnern längst verboten. In Tschechien leben laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten derzeit 84 Prozent aller Legehennen in Käfigen, in Polen sind 86 Prozent und in der Slowakei 83 Prozent. Österreich hat 2018 rund 819 Tonnen Eier und 810 Tonnen Eiprodukte aus Tschechien importiert.

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