Warum der Goldpreis auf höchstem Stand seit sechs Jahren liegt

Warum der Goldpreis auf höchstem Stand seit sechs Jahren liegt
Preis für Feinunze kletterte auf 1.382 US-Dollar. Marke von 1400 Dollar im Visier, aber schwierig dauerhaft zu halten.

Nach Signalen der US-Notenbank Fed zu einer baldigen Zinssenkung ist der Goldpreis auf den höchsten Stand seit fast sechs Jahren geklettert. Am Donnerstag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bis auf 1.382 US-Dollar (1.233,16 Euro). Das letzte Mal notierte der Kurs bei über 1380 Dollar Anfang September 2013. In Euro gerechnet liegt er so hoch wie im März 2013. Allein seit Monatsanfang hat sich das Edelmetall damit um 80 Dollar verteuert.

Am Vorabend hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell seine Bereitschaft für Zinssenkungen signalisiert, falls diese notwendig werden sollten. Er wies auf einen zunehmenden wirtschaftlichen Gegenwind hin, wobei er die Unsicherheit durch die Handelskonflikte und das nachlassende globale Wirtschaftswachstum betonte. Politische Risiken lassen Anleger verstärkt zu als sicher geltenden Anlagen wie Gold greifen.

Zinssenkung im Juli

„Triebfeder für den Anstieg ist offensichtlich die US-Notenbank Fed, die dem Markt das Zinssenkungssignal gegeben hat, auf das er gewartet hat“, sagte Ole Hansen, Rohstoffstratege bei der Saxo Bank. „Sie hat das Wort 'geduldig' bei ihrem Vorgehen zu Zinssenkungen gestrichen.“ Am Markt wird mit einer Zinssenkung in den USA im Juli gerechnet. Niedrigere Zinsen in den USA lasten auf dem Dollar, damit wird Gold für Käufer mit anderen Währungen günstiger.

Der Goldpreis nehme nun die Marke von 1400 Dollar ins Visier, sagte Benjamin Fu, Analyst beim Handelshaus Phillip Futures. Langfristig dürfte es aber schwierig sein, diese Marke zu halten, weil bei niedrigeren Zinsen Aktienanlagen attraktiver würden.

Iran

Neben dem Handelskonflikt zwischen den USA und China hatten zuletzt auch die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran zugenommen. Die iranischen Revolutionsgarden bestätigten am Donnerstag den Abschuss einer US-Drohne. Nach dem einseitigen Ausstieg der USA letztes Jahr aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 und Verhängung neuer Sanktionen gegen den Iran sind auch die Spannungen zwischen den beiden Ländern gewachsen.

Kommentare