Warren Buffett: Börsenguru als "nette Heuschrecke"

Warren Buffett mit Cowboyhut winkt in die Kamera.
Das "Orakel von Omaha" wird 85 und will noch mit 100 Jahren arbeiten. Seine Fans freut’s.

Aktionäre feiern Warren Buffett wie einen Popstar. Jedes Jahr pilgern Tausende seiner Fans zur Hauptversammlung seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hethaway in seiner Heimatstadt Omaha, US-Bundesstaat Nebraska, um zu hören, was "das Orakel von Omaha" zu sagen hat. In Insider-Kreisen gilt die Veranstaltung längst als "Woodstock des Kapitalismus".

Auf den ersten Blick schaut Buffett – graue Haare, Brille Marke Kassengestell – mehr aus wie ein bescheidener, betagter Onkel als ein Investment-Guru. Bei Auftritten nimmt er das Publikum aber schnell ein – mit Selbstironie und flotten Sprüchen. Von Renditejägern hat er sich dabei immer distanziert.

Buffett hat nie zur Schau gestellt, dass er mit seinen Beteiligungen Monat für Monat Millionen scheffelt. Im Gegenteil. Er lebt noch immer in jenem Haus, das er 1958, am Anfang seiner Karriere, gekauft hat. Einen großen Teil seines Vermögens spendet er. In den letzten zehn Jahren sollen mehr als 21,5 Milliarden Dollar an Stiftungen geflossen sein, ein Großteil davon an jene seines Freundes und Microsoft-Gründers Bill Gates. Das brachte ihn medial auch schon den Beinamen "die netteste Heuschrecke der Welt" ein. Mit einem Vermögen von geschätzten 63,4 Milliarden Dollar hat es Buffett aus einfachen Verhältnissen in die Riege der drei reichsten Männer der Welt geschafft. "Ich plane zu arbeiten, bis ich über 100 bin", sagte er kurz vor seinem 85. Geburtstag, den er diesen Sonntag feiert. Zu seinen größten Beteiligungen gehören aktuell die US-Großbank Wells Fargo, der Ketchup-Hersteller Kraft Heinz und der Getränkekonzern Coca-Cola.

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