IWF: Briten unterstützen Lagarde für zweite Amtszeit

IWF: Briten unterstützen Lagarde für zweite Amtszeit
Ein Korruptionsskandal könnte die Französin allerdings ausbremsen.

Der Job an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) war schon mal leichter. Das sieht auch der britische Finanzminister George Osborne (Tories) so: „Die Welt sieht sich einem gefährlichen Cocktail von Risiken ausgesetzt“, sagte er am Donnerstag. Damit läutet Großbritannien mit der offiziellen Unterstützung von Christine Lagarde das Rennen um die nächste Amtsperiode ein. Die Französin trat 2011 den Posten an, als sie sich damals gegen den mexikanischen Zentralbankchef Augustin Carsten durchsetzte.

Noch keine Herausforderer

"Christine hat die Vision, die Energie und den Scharfsinn, um die Weltwirtschaft durch die kommenden Jahre zu steuern", sagte Osborne. Deshalb werde er Lagarde nominieren. Sie selbst hat bereits Interesse an einer zweite Amtsperiode signalisiert. Herausforderer gibt es bisher noch keine. Dafür ist aber noch etwas Zeit: Der erste Turnus von Lagarde endet am 5. Juli.

Lagarde vor Gericht

Allerdings könnte das Rennen um den Posten ohne Christine Lagarde stattfinden. Sie könnte für eine weitere Kandidatur juristisch ausgebremst werden. Der ehemaligen französischen Ministerin wird vorgeworfen, in einen Korruptionsskandal um den Unternehmer Bernard Tapie verwickelt zu sein. Während Lagardes Amtszeit als Finanzministerin waren Tapie 400 Millionen Euro zugesprochen worden, für den Verlust durch Aktien-Verkäufe Jahre zuvor.

Der IWF ist der wichtigste internationale Helfer bei Finanz- oder Wirtschaftskrisen. So war er beispielsweise bei den Rettungsprogrammen für Griechenland und andere Euro-Länder an Bord. Die Rolle des IWF ist umstritten, da er im Gegenzug für seine Beteiligung in der Regel harte Sparprogramme fordert.

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