USA: Gerade die Armen bleiben auf der Strecke

Eine Person hält ein Pappschild mit der Aufschrift „Homeless & Hungry Anything Helps. God Bless“.
Wachstum "enttäuschend". 50 Millionen US-Einwohner leben unter der Armutsschwelle.

Es ist doch nicht so weit her mit der Herrlichkeit der Vereinigten Staaten. Während Europa nicht vom Fleck komme, jubelten die USA dank Schiefergas und Industrie-Comeback über einen Wirtschaftsboom: So lauteten viele Schlagzeilen der vergangenen Monate.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) verpasst den USA nun aber einen kräftigen Dämpfer: "2014 wird das Wachstum enttäuschende 1,7 Prozent ausmachen", hieß es Mittwoch. Für die Eurozone sind heuer 1,1 Prozent prognostiziert. Die Korrektur ist beträchtlich: Im April hatte die Washingtoner Finanzinstitution noch ein US-Plus von 2,8 Prozent erwartet. Allerdings konnte der schwere Winter doch nicht so rasch wettgemacht werden. Der Häusermarkt habe noch zu kämpfen und auch die Auslandsnachfrage sei schwächer als angenommen. Erst 2015 und 2016 soll es deutlich bergauf gehen – mit 3 Prozent Plus.

Kritik übt der IWF, dass die Armen vom Wachstum kaum profitieren. 50 Millionen US-Einwohner leben unter der Armutsschwelle – das heißt, ihr Haushalt kann trotz Hilfen seine Grundbedürfnisse nicht finanzieren (weniger als 23.000 bis 30.000 US-Dollar pro Jahr für eine Familie mit zwei Kindern, je nach Region). Die Arbeitslosigkeit sei zwar nach der Krise gesunken und die Einkommen gestiegen, die Armutsquote stecke aber weiter bei 15 Prozent fest.

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