VW-Vorstände dürfen Firmen-Flieger privat gratis nutzen

Im Zuge des Abgasskandals beim Autobauer Volkswagen werden nach und nach einige Besonderheiten im Konzern bekannt. So berichtete die Bild am Sonntag, dass Top-Manager am Wochenende im Firmenjet kostenlos nach Hause fliegen dürfen. Demnach haben alle Konzernvorstände, viele Vorstände der zwölf Marken sowie etliche Generalbevollmächtigte laut ihren Verträgen Anspruch darauf. Ein VW-Sprecher bestätigte den Bericht. Über die Kosten konnte er keine Auskunft geben. Die VW-Tochter Lion Air Service kümmert sich um alle Firmenflüge. Deren Flotte besteht aus zehn Jets.
Kritik kommt aus dem Betriebs- und Aufsichtsrat. "Wir erwarten, dass der Vorstand jeden Einschnitt, den er bei der Belegschaft vornimmt, in gleicher Relation auch sich selbst abverlangt", sagt Betriebsratschef Bernd Osterloh. "Im Zweifel muss dann alles auf den Prüfstand, was Kosten verursacht. Und so wie ich unseren Vorstand kenne, wird er mit gutem Beispiel vorangehen und sich der Situation im Verhalten anpassen." Ein VW-Aufsichtsrat kritisierte: "Freiflüge im Firmenjet gehen gar nicht und gehören zügig abgeschafft."
Da VW Milliarden für die anstehenden Umbauten und Strafzahlungen aufwenden wird müssen, ist davon auszugehen, dass diese Freiflüge bald Geschichte sind. Auf dem Prüfstand steht auch das Sponsoring des Fußballklubs Wolfsburg sowie des DFB-Pokals. Ein bereits unterschriftsreifer Vertrag mit dem Deutschen Fußballbund dürfte nicht unterschrieben werden.
Probleme gibt es indes auch bei der Fertigung des neuen Touran. Laut Welt am Sonntag gibt es teure Nachbesserungen und erhebliche Probleme beim Anlauf. Seitens VW spricht man von einer "aktuell sehr komplexen Situation in der Fertigung".
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