VW-Tricks auch bei CO2: NoVA nicht Sorge der Autofahrer

Nahaufnahme von zwei Auspuffrohren eines Autos mit einem Volkswagen-Logo im Hintergrund.
Bei 800.000 VW-Autos liegen die tatsächlichen CO2-Werte höher als angegeben. Aktie sackt ab.

Der Abgasskandal bei Volkswagen erreicht eine neue Dimension: Nicht nur gefährliche Stickoxide (NOx), auch klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) dürfte laut internen Untersuchungen von vielen Modellen in größeren Mengen ausgestoßen worden sein als angegeben. Damit könnte der tatsächliche Spritverbrauch von 800.000 Diesel-Fahrzeugen höher liegen, als deren Besitzer bisher annahmen. Hinzu kommen nach Angaben der deutschen Bundesregierung außerdem 98.000 Benzinfahrzeuge.

Händler muss zahlen

Zumindest was die NoVA (Normverbrauchsabgabe) betrifft, die sich ja in Österreich nach den CO2-Emissionen richtet, gab das Finanzministerium am Mittwoch Entwarnung: Die Steuer werde vom Händler abgeführt. Daher brauchten sich Inhaber von VW-Fahrzeugen keine Sorgen über Nachzahlungen zu machen.

Der Obmann des Fahrzeughandels Burkhard Ernst hofft auf eine verantwortungsvolle Vorgangsweise was etwaige Nachforderungen bei der NoVA betrifft. Das dürfe nicht zu einem Liquiditätsproblem bei den österreichischen Händlern führen, für die der sich ausweitende Skandal ohnehin zu einer Unzeit komme. Man habe "seit vier Jahren rückläufige Zahlen bei den Neuzulassungen", so Ernst. Der "mediale Hype" führe zu einem Imageproblem, unter dem die ganze Branche zu leiden habe, gibt er zu bedenken.

Strafe der EU droht

Die EU denkt wegen der CO2-Falschangaben über eine Geldstrafe für VW nach. Davor müssen aber erst die Fakten geklärt werden, erklärte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Mittwoch: "Wir müssen unverzüglich klären, welche Art von CO2-Unregelmäßigkeiten gefunden wurde, was sie ausgelöst hat, welche Autos betroffen sind, wo sie zugelassen wurden und welche Maßnahmen die (VW-)Gruppe ergreifen wird, um die Situation in Ordnung zu bringen".

VW-Aktien brechen ein

Die Aktien des deutschen Autobauers Volkswagen (VW) sind am Mittwoch an der Frankfurter Börse deutlich eingebrochen, nachdem das Unternehmen am Dienstagabend weitere Unregelmäßigkeiten bei den CO2-Werten eingeräumt hatte. Gegen 9.45 Uhr lagen die VW-Aktien mit minus 8,29 Prozent auf 101,801 Euro am Ende des Leitindex DAX.

Auch Porsche schleudert es

Die Papiere von Porsche Automobil sackten ebenfalls um klare 8,32 Prozent ab. Das Unternehmen erwartet nach den gestrigen Hiobsbotschaften zu Volkswagen den negative Auswirkungen auf sein eigenes Konzernergebnis. An den Prognosen für das Geschäftsjahr 2015 hält das Unternehmen dennoch fest.

Auch andere Autowerte zeigten sich von der Nachrichtenlage belastet. Zweitschwächster Wert im DAX waren BMW mit minus 3,18 Prozent. Daimler verloren 2,99 Prozent.

Kommentare