VW stoppt Milliarden-Investition für neues Werk in der Türkei

VW steht vor starken Einschnitten
Nahe Izmir sollten 4.000 Arbeitsplätze entstehen.

Der VW-Konzern stoppt die Pläne für den Bau eines neuen Werks in der Türkei. "Hintergrund ist der durch die Coronakrise erfolgte Einbruch der globalen Automobilnachfrage", erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Das Projekt für die Fabrik in Manisa bei Izmir war eigentlich so gut wie beschlossen, lag aber zuletzt auf Eis. Über die Absage hatte zuvor auch das Fachblatt "Automobilwoche" berichtet.

Nach ersten Verzögerungen hatte Volkswagen zunächst bis zum Jahreswechsel 2019/20 eine Entscheidung treffen wollen. Mehrfach hatte es geheißen, man sei in "finalen" Gesprächen. Das Unternehmen gründete auch bereits eine türkische Tochtergesellschaft. Die Firma wurde ins Handelsregister eingetragen und mit einem Kapital von umgerechnet rund 164 Millionen US-Dollar (rund 147 Mio. Euro) ausgestattet.

Geplant war ursprünglich, dass 4.000 Arbeitsplätze in der Westtürkei entstehen sollen. Volkswagen hatte sich aber auch zurückhaltender gezeigt, nachdem Kritik an der türkischen Politik in Nordsyrien sowie an der Menschenrechtslage in dem Land laut geworden war.

Der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten sei aus heutiger Sicht aber nicht notwendig, sagte ein Konzernsprecher. Mit dem neuen Werk sollte unter den Bedingungen vor Corona vor allem in Osteuropa und im Nahen Osten künftiges Wachstum bedient werden. Jetzt sollen alle geplanten Fahrzeugprojekte innerhalb des bestehenden Verbunds an Produktionsstätten gefertigt werden.

Vor der Pandemie wollte der Konzern neue Kapazitäten für den Passat und den Superb der Schwestermarke Skoda schaffen. Bis zu 300.000 Autos sollten in einem neuen Mehrmarkenwerk jährlich vom Band rollen.

Kommentare