VW: Selbstfahrende Autos "Mitte des Jahrzehnts" marktreif

Die Sensorik wird zur Herausforderung
Eigene Tochtergesellschaft Volkswagen Autonomy GmbH mit Sitz in München und Wolfsburg gegründet.

Der deutsche Volkswagen-Konzern treibt die Entwicklung von selbstfahrenden Autos voran und gründet dazu eine eigene Tochtergesellschaft. Ziel sei ein Technologiestandard, der von allen Marken des Konzerns eingesetzt werden könne, teilte Volkswagen am Montag mit.

"Etwa Mitte des kommenden Jahrzehnts wollen wir mit der Kommerzialisierung des Autonomen Fahrens in großem Maßstab beginnen", kündigte Markenvorstand Alexander Hitzinger an. Ihren Sitz soll die Volkswagen Autonomy GmbH in München und Wolfsburg sowie bei einer Tochtergesellschaft im Silicon Valley in den USA haben. 2021 solle in China eine weitere Gesellschaft hinzukommen.

Allianz mit Ford

VW hatte erst im Juli seine Allianz mit dem US-Autobauer Ford erweitert und sich an deren Tochter Argo AI beteiligt, die Systeme für selbstfahrende Wagen entwickelt. Dadurch sollen die Kosten für diese Technologie in Grenzen gehalten werden, von der noch niemand sagen kann, wann sie sich durchsetzen wird. Die Wolfsburger investieren bis 2023 allein in die Elektromobilität rund 30 Mrd. Euro. Rund 14 Milliarden kommen für die Digitalisierung, die Entwicklung neuer Mobilitätsdienste und das autonome Fahren obendrauf.

VW: Selbstfahrende Autos "Mitte des Jahrzehnts" marktreif

Alle großen Autobauer tüfteln am selbstfahrenden Pkw

Alle großen Autobauer tüfteln an selbstfahrenden Fahrzeugen und wollen sich in einigen Jahren zu Anbietern neuer Mobilitätsdienste wandeln. Wegen der enormen Kosten und den unsicheren Aussichten waren in der Branche zuletzt jedoch immer mehr Zweifel geäußert worden, ob sich das lohnt. Auch bei Volkswagen war es leiser um selbstfahrende Fahrzeuge geworden.

Große Herausforderungen

"Das Autonome Fahren stellt die gesamte Branche vor große Herausforderungen", erklärte der ehemalige Apple-Manager Hitzinger. Er nannte neben den Entwicklungskosten und der anspruchsvollen Sensorik und dem Radar, das dafür nötig ist, damit die Fahrzeuge Hindernisse erkennen und umfahren können, auch das Fehlen gesetzlicher Vorgaben sowie regional unterschiedliche Standards. Deshalb entwickelt der Konzern die Technologie eigens für verschiedene Regionen. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter soll in Wolfsburg und München, wo die VW-Tochter AID ihren Sitz und Argo AI seine Europazentrale hat, beschäftigt sein.

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