Vulcan Energy will Batteriehersteller LG mit Lithium beliefern

Europäische Unternehmen sollen bei der Batterie-Produktion aufholen
Lithium soll aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewonnen werden - Wichtiger Batterierohstoff für Elektroautos

Der Lithium-Lieferant Vulcan Energy aus Deutschland hat einen langfristigen Liefervertrag mit dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Chem abgeschlossen. LG Energy Solutions (LGES) wolle im ersten Jahr 5.000 metrische Tonnen Lithium-Hydroxid abnehmen und das Volumen schrittweise auf 10.000 Tonnen im Jahr erhöhen, teilte das in Australien gelistete Unternehmen Vulcan Energy am Montag mit.

Das Start-up aus Karlsruhe will Lithium aus Thermalwasser in der Tiefe des Oberrheingrabens gewinnen. Der Vertrag soll zum geplanten Produktionsbeginn Mitte 2024 starten und über fünf Jahre laufen.

Zu den potenziellen Abnehmern von Vulcan gehört auch der Opel-Mutterkonzern Stellantis, der Insidern zufolge eine Absichtserklärung zum Kauf des für E-Auto-Batterien wichtigen Rohstoffes abgegeben hat. Das Auftragsvolumen von LGES werde bis zum Hochlauf 2026 ein Viertel der Gesamtproduktion ausmachen, erklärte Vulcan Energy weiter. Die Nachfrage von Automobilherstellern sei derzeit sehr hoch, sagte Vulcan-Manager Francis Wedin. Das Unternehmen wolle womöglich durch die Übernahme anderer Projekte wachsen und ziehe auch einen Börsengang in Betracht, ergänzte er.

Mit dem Umschwung zu Elektroautos steigt die Nachfrage nach dem Batterierohstoff massiv. Nach Schätzungen von Geologen birgt die Region im Südwesten Deutschlands genug Lithium für mehr als 400 Millionen Elektroautos. Nach dem Verfahren von Vulcan Energy wird heißes Thermalwasser aus tausenden Metern Tiefe an die Oberfläche gepumpt, wobei Wärme und Strom entstehen. Das Lithium-Hydroxid kann aus dem Wasser extrahiert werden, das dann wieder in die Tiefe zurückfließt. Bis 2024 sollen in zwei Anlagen 15.000 Tonnen davon im Jahr gewonnen werden. In der zweiten Phase ab 2025 plant die Firma drei weitere Anlagen für ein Volumen von 40.000 Tonnen. Das wäre genug Lithium für die Batteriezellen von einer Million E-Autos. Nach früheren Angaben werden dafür Investitionen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro gebraucht.

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