Anteile für Brauereigenossenschaft Frastanz werden vergeben

Anteile für Brauereigenossenschaft Frastanz werden vergeben
Derzeit ist die Bier-Brauereigenossenschaft im Besitz von rund 100 Eigentümern.

Die Vorarlberger Bier-Brauerei-Genossenschaft Frastanz will zu einer "Volksbrauerei" werden. Aus den derzeit 100 Eigentümern sollen bis Jahresende bis zu 1.000 werden. Ab sofort können Anträge auf Anteile gezeichnet werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die daraus erzielten Einnahmen werden in ein neues Sudhaus und einen neuen Gärkeller investiert.

Die vor 114 Jahren in Frastanz im Bezirk Feldkirch gegründete Brauerei ist derzeit im Besitz von etwa 100 Eigentümern, darunter überwiegend Wirte und Gastronomen. Nach einem knapp zweijährigen Organisationsentwicklungsprozess und neuen Satzungen sowie einem Beschluss der Generalversammlung werden die Anteile nun neu aufgeteilt - auf bis zu 1.000 Personen aus Vorarlberg. Ein Anteil ist für 500 Euro erhältlich, eine Person kann maximal zehn Anteile zeichnen. Zudem werden Anteile de facto nur in Vorarlberg - dem Tätigkeitsbereich der Brauerei - ausgegeben. "Jede und jeder Interessierte muss einen Antrag stellen, der vom Vorstand auch ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden kann", erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Walter Fritz.

Dividende dürfen sich künftige Mitbesitzer nicht erwarten

Man zementiere mit 1.000 Genossenschaftern die Eigenständigkeit der Brauerei für die Zukunft. Ein Verkauf an einen Konzern sei so de facto ausgeschlossen, sagte Obmann Lothar Gallaun. Eine Dividende dürfen sich die künftigen Eigentümer aber nicht erwarten. Jeder erhält Sitz und Stimme in der Generalversammlung und kann bei der Entwicklung der unterschiedlichen Bier-Sorten mitreden. Die Brauerei geht davon aus, dass die Anteile bis Jahresende vergeben sind.

Die 500.000 Euro an Kapital, die durch die Vergabe der Anteile gewonnen werden, fließen unmittelbar zurück in die Brauerei. Im denkmalgeschützten Brauerei-Gebäude werden bis Ende 2017/Anfang 2018 eine neues Sudhaus und ein neuer Gärkeller gebaut. Die Investitionssumme ist mit bis zu fünf Millionen Euro veranschlagt. Mit dem Umbau würden die Produktionskapazitäten deutlich erhöht, damit sei die Brauerei für die Fortsetzung der Entwicklung der vergangenen Jahre gerüstet.

Umsatz von 8 Millionen

"Wir haben als Marke Frastanzer deutlich an Wert zugelegt und werden österreichweit zunehmend als Spezialitätenbrauerei wahrgenommen", stellte dazu Geschäftsführer Kurt Michelini fest. Man habe allein in den vergangenen drei Jahren knapp vier Millionen Euro in die Modernisierung der Brauerei investiert und den Umsatz 2015 auf acht Millionen Euro (plus sechs Prozent) gesteigert. Das Ergebnis habe auf 250.000 Euro verdoppelt werden können.

Die Bauerei Frastanz produziert mit 40 Mitarbeitern derzeit etwa vier Millionen Liter Bier pro Jahr, das zu 95 Prozent in Vorarlberg abgesetzt wird. Damit erzielt die Brauerei im westlichsten österreichischen Bundesland einen Marktanteil von zwölf Prozent.

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