Umweltaktivisten fordern mehr Einsatz für Klimaschutz

Sicherheitskontrolle für das G20-Treffen vor Hochhäusern.
Vor dem Gipfel in China drängen Umweltaktivisten die G-20 mehr Anstrengungen beim Klimaschutz zu unternehmen.

Trotz vermehrter Anzeichen, dass der Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen gestoppt sei, müssten die G-20-Staaten ihre Bemühungen für einen Einstieg in eine treibhausgasneutrale Welt deutlich vergrößern, erklärte am Donnerstag in Peking das Bündnis Climate Transparency, dem Experten aus aller Welt angehören.

Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer findet am Sonntag und Montag im chinesischen Hangzhou statt.

Die Forderungen der Experten

Als Prioritäten für den Kampf gegen CO2-Emissionen nennen die Experten die Bereiche Kohleverstromung und Subventionsabbau für fossile Energien. Zudem müsse es eine langfristige Rahmensetzung für die Klimapolitik geben. Die G-20-Staaten sind den Angaben zufolge für rund drei Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, allein die energiebedingten Emissionen seien von 1990 bis 2013 um 56 Prozent und damit um mehr als die Hälfte gewachsen.

Allerdings gibt es laut Climate Transparency auch eine gute Nachricht: Dieses CO2-Wachstum sei inzwischen zum Stillstand gekommen. Während beim Neubau von Kraftwerken inzwischen die Erneuerbaren Energien mehr als die Hälfte der Investitionen ausmachten, dominierten aber in den bestehenden Energiesystemen in den G-20-Staaten noch immer die braunen Energieträger Kohle, Öl und Gas.

Hauptproblem Kohlekraftwerke

Ein Hauptproblem stellt der Studie zufolge die große Anzahl geplanter Kohlekraftwerke in den G-20-Staaten dar. Würden alle Planungen tatsächlich umgesetzt, liefe das nahezu auf eine Verdopplung des Kohleverbrauchs hinaus. Dies würde es nach Einschätzung der Experten praktisch unmöglich machen, die weltweite Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

Das Bündnis analysierte und bewertete im Vorfeld des am Sonntag und Montag stattfindenden Gipfeltreffens auch die einzelnen G-20-Staaten in vielen Bereichen der Klima- und Energiepolitik, unter anderem Emissionen, Entwicklung der Kohleverstromung, der Erneuerbaren Energien, "grüne" Investitionen und auch Ambition der klimapolitischen Vorgaben für die kommenden Jahre.

Climate Transparency

Climate Transparency ist ein internationales Bündnis, das die Klimapolitik weltweit durch mehr Transparenz vorantreiben und ambitionierter machen will. An der Studie waren unter anderem Experten des NewClimate Institute, von Germanwatch, der Humboldt-Viadrina Governance Platform und des britischen Overseas Development Institute beteiligt.

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