Vor Fekter geflüchtet, von Schelling zurückgeholt

Vor Fekter geflüchtet, von Schelling zurückgeholt
Spitzen-Finanzbeamter Eduard Müller kehrt aus Privatwirtschaft zurück ins Ministerium - als Präsidialchef.

Finanzminister Hans Jörg Schelling ist ein Überraschungscoup im eigenen Haus gelungen: Er holt den Experten Eduard Müller zurück ins Ministerium. Wie zu hören ist, soll dieser mit 1. Oktober die Leitung der Sektion I übernehmen – das ist die Präsidialsektion. Sie gilt als wichtigste Schaltzentrale im Ministerium, trifft strategische, organisatorische und personelle Entscheidungen für das gesamte Ressort.

Schelling schließt damit ein umstrittenes Kapitel: Diesen zentralen Posten hatte nämlich bisher Gerhard Zotter inne. Der Ex-Gendarm aus Oberösterreich war von Schellings Vorvorgängerin Maria Fekter aus dem Innenministerium mitgebracht und zum Präsidialchef erhoben worden – was unter der Beamtenschaft des Ministeriums für große Empörung gesorgt hatte. Schelling löste die heikle Personalie, indem er Zotter weglobte: Er wurde Anfang August als zweiter Geschäftsführer der Bundesbeschaffung GmbH bestellt.

Trotz Gehaltsverzicht

Die Rückkehr Müllers kommt für Insider dennoch überraschend: Er war nämlich im Groll vor Ex-Finanzministerin Maria Fekter in die Privatwirtschaft geflüchtet und Geschäftsführer des Linde Verlags geworden. In dieser Funktion soll Müller, wie zu hören ist, deutlich mehr verdient haben als in seiner künftigen Position als Sektionschef. Müller hat sich als stellvertretender Leiter der Sektion IV Meriten erworben, indem er die Finanzverwaltung – Steuerverwaltung, Zölle, Betrugsbekämpfung – auf neue Beine gestellt hat.

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