Vonovia profitiert von Übernahme der Deutsche Wohnen

Gerechnet wurde am Beispiel einer neuen 70m2-Wohnung
Vonovia stellt Wohnungen für 13 Milliarden Euro zum Verkauf.

Die Übernahme der Deutsche Wohnen hat Deutschlands größten Immobilienkonzern Vonovia weiter Auftrieb gegeben. Zudem profitiert das Unternehmen von seinen Neubauten. Die Jahresziele für Umsatz und Ergebnis bestätigte Vonovia am Mittwoch in Bochum. In Österreich gehören die Buwog und conwert zu Vonovia.

Viele Menschen seien in großer Sorge, die aufgrund der aktuellen Energiekrise gestiegenen Kosten für das Heizen nicht mehr tragen zu können, sagte Unternehmenschef Rolf Buch bei Vorlage der Quartalszahlen. Vonovia werde gemeinsam mit den Mietern eine Lösung finden, wenn sich jemand seine Wohnung wegen erhöhter Heiz- und Warmwasserkosten nicht mehr leisten könne. Ähnliche Lösungen habe das Unternehmen auch seit Beginn der Coronapandemie gefunden.

Nachtabsenkung

Um möglichst viel Erdgas in den Beständen einzusparen, habe Vonovia im gesetzlich festgeschriebenen Rahmen eine Nachtabsenkung der Heizungstemperatur bei den Gas-Zentralheizungen beschlossen, teilte das Unternehmen mit. So entlaste der Immobilienkonzern die Mieter bei den absehbar stark steigenden Energiekosten sowie die Umwelt. Zusätzlich passe Vonovia die Vorauszahlungen an, um hohe Nachforderungen am Jahresende zu vermeiden.

Im ersten Halbjahr 2022 legte der operative Gewinn (FFO) vor allem dank der Übernahme der Deutsche Wohnen im Jahresvergleich um 36 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro zu. Die Miete stieg per Ende Juni im Schnitt auf 7,44 Euro pro Quadratmeter - das waren 2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Zuwachs trugen vor allem modernisierte Wohnungen bei.

Schulden sollen gedrückt werden

Kosten für energetische Sanierungen wie etwa Wärmedämmung sowie den Austausch alter Heizungsanlagen und Fenster können die Konzerne teilweise auf die Miete umlegen. In Deutschland betrug die durchschnittliche Miete per Ende Juni bei Vonovia 7,32 Euro pro Quadratmeter. Der Umsatz kletterte in den ersten sechs Monaten um knapp 35 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro.

Das Unternehmen reagiert auf durch die Zinswende steigende Kapitalkosten und will seine Milliarden-Schulden drücken. Vonovia wolle sich in den kommenden Jahren von Immobilien-Paketen mit einem Volumen von rund 13 Mrd. Euro trennen, kündigte der Konzern am Mittwoch in einer Analysten-Präsentation an. Hinzu komme noch die Pflegeheim-Sparte der Tochter Deutsche Wohnen. In dem neuen Umfeld werde es zudem keine Zukäufe mehr geben, teilte der Konzern mit, der durch zahlreiche Übernahmen zum größten deutschen Immobilien-Unternehmen aufgerückt ist. Vonovia will sich zudem für Gemeinschaftsunternehmen mit Investoren öffnen.

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