Voestalpine will Jobs für Flüchtlinge schaffen

"voestalpine AG investiert 50 Mio. Euro im Automotive Bereich in die Errichtung eines Produktionsstandortes für pressgehärtete ultrafeste Stähle. Weiters geplant ist der Bau eines Werkes in Nordamerika zur Produktion direkt reduzierter Eisenerzpellets. Erste Ausbaustufe: 500 Mio. Euro."
Der Stahlkonzern voestalpine will in seinen Betrieben zusätzliche Ausbildungsplätze für Flüchtlinge schaffen. Bis Jahresende sollen rund 30 Jugendlichen Jobs zur Verfügung gestellt werden, gab das börsennotierte Unternehmen am Dienstag in einer Presseaussendung bekannt. Auch der Gebäudedienstleister ISS will in den nächsten 12 Monaten 100 Arbeitsplätze für Flüchtlinge bereitstellen.
Asylwerber am Jobmarkt
Das Thema Job-Integration für Asylwerber ist höchst umstritten. Während sich Sozialminister Rudolf Hundstorfer neuerdings für einen leichteren Arbeitsmarktzugang "offen" zeigt, lehnen andere EU-Staaten dies ab. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker forderte zuletzt sogar ein Arbeitsrecht für Asylwerber "vom ersten Tag an". Bedingungslos ist dies bisher in keinem einzigen EU-Land der Fall.
Die derzeitige Regelung scheint heute überholt zu sein. Neu ankommende Flüchtlinge, die einen Asylantrag stellen, haben in Österreich keinen freien Zugang zum Arbeitsmarkt. Erst drei Monate nach Zulassung zum Asylverfahren gibt es eine eingeschränkte und befristete Arbeitserlaubnis für Saisonbranchen wie Landwirtschaft oder Gastronomie, gemeinnützige Tätigkeiten oder Selbstständigkeit in freien Berufen. Nach der Anerkennung als Flüchtling dürfen Asylberechtigte ohne Einschränkung arbeiten.
Was den heimischen Arbeitsmarkt betrifft, halten Wirtschaftsforscher einen weiteren Flüchtlingszustrom im nächsten Jahr für verkraftbar - sofern dafür Vorbereitungen getroffen werden. 30.000 zusätzliche Kräfte im Jahr wären kein Problem, wenn es eine Strategie gebe, Abwarten sei zu wenig, so Wifo-Chef Karl Aiginger am Dienstag. Die Steuerreform sei durch die Flüchtlings-Mehrkosten nicht in Gefahr.
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