voestalpine: Gewinn massiv eingebrochen

Wolfgang Eder
Ergebnis nach Steuern schrumpfte gegenüber Jahr davor von 825,4 auf 458,6 Mio. Euro um rund 44 Prozent.

Bei der voestalpine hat sich der Gewinn im Geschäftsjahr 2018/19 gegenüber dem Jahr davor fast halbiert. Das Ergebnis nach Steuern schmolz um 44 Prozent auf 458,6 Mio. Euro - bei einem Rekordumsatz von 13,6 Mio. Euro (plus 5 Prozent), wie der Stahlkonzern am Mittwoch bekanntgab. Grund dafür sind Sondereffekte innerhalb des Konzerns, neue Abgasnormen in der Automobilindustrie und der Handelsstreit.

Zu den belastenden Faktoren gehörten die in größeren Abständen notwendige Erneuerung eines Großhochofens in Linz, die über den Sommer hinweg stattfand, Betriebsstillstände in Texas im Herbst, finanzielle Rückstellungen im Zusammenhang mit einem laufenden Kartellverfahren im Bereich Grobblech in Deutschland sowie stark erhöhten Anlaufkosten beim größten konzerneigenen US-Automobilkomponenten-Werk am US-Standort Cartersville (Georgia).

Auch gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Erschwerend hinzu kam "eine zunehmende Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung". Auch der eskalierende Zollstreit zwischen den USA und China drücke auf die Stimmung in der Wirtschaft; die "endlosen 'Brexit'-Verhandlungen" führten zu wirtschaftlicher Verunsicherung. Spätestens seit dem letzten Kalenderquartal 2018 sei absehbar, dass der ökonomische Aufwärtstrend der vergangenen drei Jahre auf ein Ende zusteuere.

Für das Anfang April angelaufene neue Fiskaljahr 2019/20 gab das Management eine verhaltene erste Linie vor: Der Vorstand arbeite intensiv daran, trotz weiter wachsender wirtschaftlicher Unwägbarkeiten eine - gemessen an 2018/19 - stabile Entwicklung des operativen Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zu erreichen. Größte interne Herausforderung sei dabei die "weitere Abarbeitung der operativen Themen" in den US-Werken.

Im vergangenen Geschäftsjahr verringerte sich das EBITDA gegenüber 2017/18 um knapp 20 Prozent auf 1,565 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von 1,18 Mrd. auf 779,4 Mio. Euro um 34 Prozent zurück. Die EBIT-Marge verschlechterte sich von 9,1 auf 5,7 Prozent. Der Gewinn je Aktie (EPS) sank von 4,40 auf 2,31 Euro.

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